Eine Hölle aus Farben
2011 geht der Trend wieder zu echten Herausforderungen. Mit „Dark Souls“ wird ein gefährlich harter Brocken als eins der besten Spiele dieses Jahres gefeiert und auch populäre Indie-Titel wie „The Binding of Isaac“ drehen den Schwierigkeitsgrad hoch. Echte Kerle belächeln so etwas allerdings nur müde und werfen sich in die „Bullet Hell“ „DoDonPachi: Resurrection“.
Wer einmal ein solches Spiel gesehen hat, vergisst es nie. Diese extreme Version der Shoot‘em Ups macht ihrem Namen alle Ehre, denn wer sich in die „Projektil-Hölle“ begibt, sieht selbst auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad sehr schnell vor Explosionen und Lasern gar nichts mehr. Hier müsst ihr alleine oder zu zweit euer Raumschiff durch steuern, Helikopter, Panzer und Mechs in die Luft jagen und möglichst viele Punkte sammeln.
Endlos viele Leben, endlos viele Tode
Die wenigen Level eine Modus’ durchzuspielen ist dabei nur eine Frage der Zeit und Nerven. Anders als bei der Arcade-Version habt ihr nämlich unabhängig von den Münzen in eurem Portemonnaie endlos viele Versuche. Allerdings verliert ihr mit jedem „Credit“ all eure Punkte, was den Highscore zum eigentlichen Gegner macht. Um hier ersthafte Konkurrenz für die Weltrangliste zu werden, müsst ihr üben, üben, üben und viel Frusttoleranz mitbringen.
Die Steuerung ist in jedem Modus und für jedes der Schiffe schnell erlernt, aber bis ihr alle Unterschiede und Kniffe wirklich verinnerlicht habt, segnet ihr zahllose Male das Zeitliche. Das ist natürlich der Charme dieses Genres, aber wie jedes andere „Bullet Hell“ ist es auch gerade deshalb absolut nichts für Leute, die nur gelegentlich ihre Konsole anwerfen. Für Frust auf diesem Level muss man einfach geboren werden. Bei „Dark Souls“ könnt ihr ja wenigstens noch aus euren Fehlern lernen und den ersten gescheiterten Versuch vorsichtig ausgleichen, bei „DoDonPachi: Resurrection“ fliegt euch dagegen vom ersten Moment an gnadenlos alles um die Ohren.
Geteiltes Leid…
Immerhin müsst ihr diese digitalen Schmerzen nicht allein erdulden, denn im Koop-Modus steht euch entweder lokal oder online ein Mitspieler zur Seite. Dass es durch doppelte Feuerkraft und entsprechend mehr Effekte auf dem Bildschirm nicht zwingend leichter wird, ist klar. Aber den Wahnsinn eines solchen Feuerwerks weiß man als Arcadefreund zu schätzen – nur Epileptiker halten dringend Abstand.
Mal abgesehen vom Schwierigkeitsgrad bietet die Xbox360-exklusive Deluxe-Version diverse Modi, schicke HD-Comic-Grafik und einen ordentlichen arcadigen Soundtrack – letzteren sogar direkt noch auf CD als Hintergrundmusik für die ganze reale Autobahnhölle. Wer also den Controller nicht schon nach fünf Minuten frustriert gegen den Fernseher ballert, bekommt hier ordentliches Programm geboten. Komisch nur, dass beim Aufpolieren der Grafik nicht irgendjemand auch daran gedacht hat, dass man einen Fernsehbildschirm auch komplett nutzen könnte – gerade, wenn zwei Spieler am Start sind.
Fazit:
„Bullet Hell“-Fans werden locker über die ineffiziente Bildschirmnutzung hinwegsehen können und sich über die Boni der „Deluxe Version“ freuen, die dtp Entertainment jetzt in deutsche Regale gebracht hat. Wer den Frust-Konkurrenzkampf-Fokus solcher Arcade-Umsetzungen dagegen nicht verliert, steigt vielleicht doch erst mal mit etwas Leichterem ein. „Dark Souls“ oder „The Binding of Isaac“ beispielsweise – oder auch jedes andere Spiel.
Bilder:
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