Otto Waalkes: Deutsche können gut über sich selbst lachen

23. Juli 2014

Der Komiker Otto Waalkes findet, dass die Deutschen einen besonderen Humor haben: „Es gibt die starke Bereitwilligkeit des Deutschen, über sich selbst zu lachen„, sagte er im Gespräch mit der Wochenzeitung „Die Zeit“. „Viele können Witze über die eigene Stadt, über ihr eigenes Land, die eigene Mentalität aushalten. So viel Selbstbewusstsein ist gar nicht selbstverständlich.

Bezogen auf seine eigenen Sketche sagte der 66-Jährige: „Parodie ist, zumindest bei mir, eine aufrichtige Form der Verehrung. Ich erkenne damit die Lebensleistung an, den Aufwand an Zeit und Energie, den jemand investiert hat, um parodiefähig zu werden. Wenn ich etwas parodiere, dann hat sich das etabliert, erst wenn etwas vertraut ist, lohnt sich die parodistische Verfremdung.

Die Vorbilder für seine Parodien würden aber weniger, „weil sich die Gesellschaft differenziert hat und die allgemeinen Bildungsreserven schwinden„. Auch die Tabugrenzen hätten sich im Laufe der Jahre stark verschoben, findet Waalkes. Früher sei es umstritten gewesen, ob man die Kirche parodieren dürfe, „heute wär sie froh, noch parodiefähige Vorlagen liefern zu dürfen„.

Otto Waalkes, 1948 in Emden geboren, ist am 22. Juli 66 Jahre alt geworden. Gerade hat er eine ausgedehnte Deutschland-Tournee absolviert.

Quelle: dts-Nachrichtenagentur

Regierung warnt Urlauber vor Tattoo-Stechen im EU-Ausland

23. Juli 2014

In vielen europäischen Ländern werden nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums gesundheitsgefährdende Tätowier-Farben verwendet. Gegenüber „Bild“ (Mittwoch) warnte Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) Bundesbürger davor, sich im Urlaub sorglos Tattoos stechen zu lassen. „Es besteht die Gefahr, dass Tattoo-Willige auf Anbieter gesundheitsgefährdender Farbstoffe hereinfallen„, sagte Schmidt.
Der Grund dafür ist, dass die strenge deutsche Tätowier-Mittel-Verordnung nicht im Rest Europas gilt. Wie gefährlich die dort verwendeten Farben dabei wirklich sein können, zeigen laut dem Bundeslandwirtschaftsministerium mehrere Untersuchungen der Überwachungsbehörden der Bundesländer. Demnach enthalten die im EU-Ausland verwendeten Tätowier-Farben zum Teil krebserzeugende, erbgutverändernde oder sogar fortpflanzungsgefährdende Stoffe.

Schmidt sprach sich deshalb dafür aus, „gesundheitsschädliche Stoffe in Tätowier-Mitteln europaweit zu verbieten„.

Gericht erlaubt Cannabis-Anbau für Schwerkranke

22. Juli 2014

Das Verwaltungsgericht Köln hat entschieden, dass Menschen, die an chronischen Schmerzen leiden, der Eigenanbau von Cannabis in Einzelfällen erlaubt werden darf. Insgesamt fünf Kläger wollten gegenüber dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Genehmigung erstreiten, Cannabis für den Eigenkonsum zu therapeutischen Zwecken selbst anzubauen, teilte das Gericht am Dienstag mit. Demnach hatten drei der fünf Klagen überwiegend Erfolg: Zur Begründung wies das Gericht nochmals darauf hin, dass die Voraussetzungen für die Zulassung des Eigenanbaus in jedem Fall eingehend und individuell zu prüfen seien.

In drei der Verfahren seien diese Voraussetzungen gegeben, insbesondere könne beim Anbau in den Wohnungen ein Zugriff Dritter auf die Pflanzen und Produkte hinreichend sicher ausgeschlossen werden. Die genauen Modalitäten des Anbaus könnten durch Auflagen bestimmt werden. In einem Verfahren hielt das Gericht einen gegen den Zugriff Unbefugter gesicherten Anbau aufgrund der Wohnsituation des Klägers nicht für möglich.

In einem weiteren Verfahren geht die Kammer davon aus, dass der Kläger noch nicht alle zumutbaren Behandlungsalternativen ausgeschöpft habe. Daher wies das Gericht diese beiden Klagen ab. Wegen der „grundsätzlichen Bedeutung“ seiner Entscheidung hat das Gericht in allen Fällen die Berufung zugelassen, die binnen eines Monats beim Oberverwaltungsgericht in Münster eingelegt werden kann.

Alle Kläger leiden unter chronischen Schmerzen und besitzen eine Erlaubnis zum Erwerb und therapeutischen Konsum von Cannabisblüten, hieß es seitens des Gerichts weiter. Sie möchten die zu therapeutischen Zwecken notwendige Menge an Cannabis selbst anbauen und verarbeiten, da sie die Kosten für den Erwerb des Cannabis nicht aufbringen können und die Kosten in ihren Fällen auch nicht von den Krankenversicherungen übernommen werden. Ihre Anträge auf Zulassung des eigenen Anbaus von Cannabis hatte das BfArM jedoch abgelehnt.

Quelle: dts-Nachrichtenagentur

SPD-Vorstoß gegen strafrechtliches Verbot der Sterbehilfe

22. Juli 2014

In der Sterbehilfe-Diskussion hat sich in der SPD-Bundestagsfraktion eine Gegenposition zu den in der Union favorisierten Plänen für ein strafrechtliches Verbot der organisierten Suizid-Beihilfe gebildet. Ein strafrechtliches Verbot sei „unangemessen„, sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese der „Welt“. „Ich suche nach einer mittleren Position zwischen einem unangemessenen, harten strafrechtlichen Verbot und einer vermeintlich liberalen Position, die alles zulässt„, erläuterte Griese, die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales ist.

Für Griese muss es bei der Bundestagsentscheidung, die für den Herbst 2015 geplant ist, um zwei Ziele gehen. „Zum einen müssen wir die Tätigkeiten jener Sterbehilfe-Vereine unterbinden, die Menschen die Selbsttötung als Dienstleistung ohne persönliche Bindung anbieten, dabei die besser Zahlenden bevorzugt behandeln und überdies Suizide bei psychisch Kranken und körperlich Gesunden ermöglichen.“ Beendet werden aber solle jene Vereinstätigkeit nicht mit den Mitteln des Strafrechts.

Sie lasse stattdessen, so Griese, „derzeit juristisch prüfen, ob es möglich ist, jene Angebote der organisierten Suizid-Beihilfe mit den Mitteln des Vereinsrechts zu unterbinden, eventuell auch mit denen des Betäubungsmittelrechts, das so zu formulieren wäre, dass die Ausgabe tödlich wirkender Medikamente strenger reglementiert wird„. Zugleich aber dürften Ärzten keine zu strengen Vorschriften gemacht werden. Es müssten, so Griese, „ärztliche Entscheidungsspielräume in extremen Notlagen offengehalten werden„.

Daher müsse „im offenen Dialog besonders mit der Palliativmedizin“ geklärt werden, „wie wir es Ärzten ermöglichen können, in Notlagen auch dann eine Lebensverkürzung herbeizuführen, wenn diese medizinisch nicht unvermeidlich ist. Hier brauchen Ärzte und Pflegende mehr Rechtssicherheit und Freiräume für Abwägungen mit ihren Patienten und deren Vertrauten.“ Unverzichtbar in der Gesetzgebung seien darüber hinaus die Förderung der Palliativmedizin und der starke Ausbau ambulanter und stationärer Hospizangebote.

Laut Griese gibt es für ihre Position „bei SPD-Fraktionskollegen Sympathie„.

Umfrage: Deutsche zufrieden mit Arbeit von Merkel

21. Juli 2014

Drei Viertel der Deutschen haben sich zufrieden mit der Arbeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gezeigt. In einer Emnid-Umfrage für das Nachrichtenmagazin „Focus“ sagten 24 Prozent der Befragten, sie seien sehr zufrieden mit Merkel, 52 Prozent sind eher zufrieden. Eher unzufrieden äußerten sich 17 Prozent, sehr unzufrieden fünf Prozent.

Besonders hoch ist die Zustimmung zu Merkels Arbeit den Angaben zufolge bei Anhängern der FDP mit 98 Prozent. Im Lager der Union äußerten 94 Prozent Zustimmung, bei den Sozialdemokraten 77 Prozent und im Lager der Grünen 68 Prozent. Selbst eine Mehrheit der Anhänger der Linkspartei (54 Prozent) ist mit Merkel zufrieden.

Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid befragte für „Focus“ am 16. und 17. Juli 1.007 repräsentativ ausgewählte Personen.

 

Quelle: dts-Nachrichtenagentur

Gastronomie: Kampagne zur Veröffentlichung von Hygienekontrollen

21. Juli 2014

Im Rahmen einer groß angelegten Offensive will eine Reihe bekannter Köche, darunter Sarah Wiener, Johann Lafer, Cornelia Poletto und Tim Raue, die Ergebnisse von Hygienekontrollen den Kunden zugänglich machen. Ziel ist es, auch in Deutschland ein sogenanntes Smiley-System nach dänischem Vorbild einzuführen, berichtet der „Spiegel“. Bei diesem System veröffentlichen Restaurants und Gastronomie-Betriebe das Resultat der jüngsten Hygienekontrolle in Form eines Smiley-Logos, das sie gut sichtbar platzieren.

Die deutsche Initiative wurde von der Verbraucherorganisation Foodwatch ins Leben gerufen. Mit dabei sind neben Spitzenköchen auch zahlreiche Betriebe sowie das Bestellportal Lieferheld. Seit Einführung hat das Smiley-System die Zahl der Beanstandungen von Gästen in Dänemark deutlich reduziert.

In Deutschland befürwortet die Mehrheit der Verbraucher zwar mehr Transparenz, bislang wehren sich Wirtschaftsverbände und Politik aber gegen ein solches Modell. Sie halten es für einen „Pranger“.

Browne kritisiert Umgang mit Schwulen und Lesben in Unternehmen

20. Juli 2014

Ex-BP-Chef John Browne hält den Umgang mit Schwulen und Lesben in deutschen Unternehmen für rückständig. „Alles, was ich gehört habe, deutet darauf hin, dass die Gleichstellung und Inklusion von Homosexuellen ein sehr großes Problem in Deutschland ist, größer als in vielen anderen westlichen Ländern“, sagte Browne der „Welt am Sonntag“. Viele Unternehmen realisieren ihm zufolge nicht, welche wirtschaftlichen Vorteile die gezielte Integration von Homosexuellen bringen kann.

„Wenn Sie sich als Unternehmen diesen Leuten verweigern, nehmen Sie sich gleichzeitig die Aussicht auf viel Leistung und Produktivität„, sagte Browne. Browne war bis 2007 CEO des Energiekonzerns „British Petroleum“ und trat zurück, als ihn sein Ex-Partner outete. Der 66-Jährige hatte seine Sexualität bis dahin geheim gehalten und jahrelang zwei Leben geführt.

„Wenn Mitarbeiter glauben, dass sie bei der Arbeit so sein können, wie sie sind, werden sie engagierter sein, und ihre Produktivität geht nach oben“, sagte Browne. Nach wie vor gebe es im S&P-Index keine bekennend homosexuellen CEOs, im britischen FSTE 100 sei es nur ein einziger. Browne sagte, er kenne keinen deutschen Konzern-Chef, der sich zu seiner Homosexualität bekennt.

„Wir brauchen mehr Vorbilder – homosexuelle und heterosexuelle„, so Browne. Er forderte Unternehmen dazu auf, Mitarbeitern zu kündigen, die sich negativ gegenüber Homosexuellen äußern.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Lahm-Rücktritt kommt für Beckenbauer „viel zu früh“

19. Juli 2014

Der Rücktritt von Philipp Lahm aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft kommt für Franz Beckenbauer überraschend und „viel zu früh“. „30 ist kein Alter. Er hätte sicher noch die nächste EM, wenn nicht gar die nächste WM spielen können“, sagte Beckenbauer gegenüber „Bild“.

Jeder Spieler sei zwar zu ersetzen, aber in der Art und Weise, wie Lahm die Mannschaft geführt habe, sei das sehr schwer, so die Einschätzung des „Kaisers“. Lahm habe der Mannschaft Stabilität gegeben und es brauche Zeit, bis ein neues Talent in diese Rolle hinein wachsen könne. „Und Zeit hat man im internationalen Fußall wenig…“, so Beckenbauer.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Grünen-Fraktionsvize fordert Rechtsanspruch auf schnelles Internet

18. Juli 2014

Grünen-Bundestagsfraktionsvize Bärbel Höhn hat einen Rechtsanspruch auf einen schnellen Internetzugang gefordert. „Die Bundesregierung muss das schleunigst im Telekommunikationsgesetz verankern„, sagte Höhn der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Freitagausgabe). „Jeder der einen schnellen Internetanschluss beantragt, sollte auch das Recht darauf haben.

In der Schweiz oder Finnland gebe es bereits ähnliche Regelungen. Höhn fügte hinzu: „Die Post muss auch die Briefe auf jede Alm liefern. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit. Alle Regionen in Deutschland brauchen ähnliche Entwicklungschancen.“ Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervorgeht, sind viele Bürger in Nordrhein-Westfalen vom schnellen Internet abgeschnitten, berichtet die Zeitung. Demnach haben 1,7 von 8,7 Millionen Haushalten im bevölkerungsreichsten Bundesland keinen Zugang zu schnellem Internet.

Das heißt, sie haben kleinere Verbindungsraten als 16 Megabit pro Sekunde. Im Durchschnitt sind in NRW etwa 20 Prozent der Haushalte eingeschränkt in ihrer Internetnutzung.

Adel Tawil sieht sich als „Flexitarier“

17. Juli 2014

Der Sänger Adel Tawil sieht sich mittlerweile als sogenannter Flexitarier. „Vor zehn Jahren startete ich zusammen mit Annette Humpe das Projekt `Ich + Ich`. Auf der gemeinsamen Tour hat mich Annette dazu gebracht, ab und an auf Fleisch zu verzichten – erst einen Tag lang, später oft mehrere Wochen„, verriet der 35-Jährige im Gespräch mit dem Magazin „Neon“.

„Ich würde mich heute als Flexitarier bezeichnen: Ein Mensch, der Fleisch nur sehr bewusst isst.“ Tawils veganes Lieblingsgericht seien „Zucchini-Spaghetti alla carbonara, die meine Frau Jasmin oft kocht“.

 

Quelle: dts-Nachrichtenagentur