Berlin – Deutsche Verbraucher könnten in den Regalen ihrer Supermärkte bald Fleisch und Milch von Tieren finden, die mit Wachstumshormonen behandelt worden sind. Wie das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ berichtet, warnt davor der Fleischatlas 2014, der diese Woche von der Umweltorganisation BUND und der Heinrich-Böll-Stiftung veröffentlicht wird.
In der Diskussion über das Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU bemühten sich „sowohl global agierende Pharmafirmen als auch amerikanische Fleischexportfirmen“ darum, Handelshemmnisse der EU für hormonbehandeltes Fleisch aufzuheben, heißt es demnach in dem Report.
„Die Verhandlungen sind nicht öffentlich, daher wissen Verbraucher in der EU aktuell nicht, was die EU-Kommission den USA verspricht.“ In Europa sind bislang nur Sexualhormone in der Tierzucht erlaubt, in den USA dagegen wird auch Wachstumshormon eingesetzt. Es steigert die Gewichtszunahme von Tieren oder die Milchleistung von Kühen.
„Wir befürchten, dass im Zuge des Freihandelsabkommens die hohen Standards, die wir in der EU bei Lebensmitteln haben, stillschweigend aufgelöst werden sollen“, sagt Reinhild Benning vom BUND.
Der US-Agrarindustrie solle so der Eintritt zum europäischen Markt ermöglicht werden. „Als Gegenleistung erwartet die EU-Chemieindustrie weniger Reglements für Medikamente beim Zugang zum amerikanischen Markt – das Freihandelsabkommen geht also auf Kosten der Verbraucher beiderseits des Atlantiks.“
dts Nachrichtenagentur