Starke Unruhen bei Paris

Paris – Zwei Tote, 900 in Brand gesetzte Autos,davon allein 650 in der Region Paris und 253 Festnahmen. Dies ist die Bilanz der bislang krawallreichsten Nacht. Und die Täter werden immer jünger: Als Jüngster wurde einZehnjähriger mit einer Brandflasche festgenommen.

Die andauernden Unruhen seien auf „organisierte Banden“ zurückzuführen, die über das Internet miteinander kommunizieren und sich koordinieren.

Maskierte auf Motorrädern, Brandanschläge auf Autohäuser, Lagerhallenund öffentliche Einrichtungen, darunter Kindergärten, ein Rathaus und eine Synagoge sind nur ein Teil der registrierten Straftaten der letzten Nacht. In Pierrefitte-sur-Seine musste diePolizei ein in Brand stehendes Haus räumen und mehr als 100 Hausbewohner in Sicherheit bringen.

Die Stimmen in Frankreich um eine Mitschuld der Regierung an den Krawallen werdenimmer lauter. So forderten führende Sozialisten in einem Schreiben an den Ministerpräsident Dominique de Villepin, dass eine Dringlichkeitsdebatte der Nationalversammlung über dieUnruhen unentbehrlich sei. Aus der Opposition wurden sogar schon Stimmen nach dem Rücktritt des Innenministers Nicolas Sarkozy laut, da er die Gewalttäter als „Abschaum“ bezeichnet hatte.

Ursache für die Krawalle scheint hauptsächlich die soziale Situation der Gewalttäter zu seien. So kündigte Villepin an, sich mit Jugendlichen am Freitagabend zu treffen, umüber die Probleme zu sprechen. Ende November soll dann ein sogenannter „Aktionsplan“ als Lösung herangezogen werden, der die Probleme der „Banlieues“ teilweise löst, bzw. vermindert.

Quelle: T-Online

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