Um für die normale Grippesaison ausreichende Bestände zu haben, wollen die Hersteller des
Grippelmittels Tamiflu erstmal keine Händler mehr beliefern.
Das zwölfjährige, verstorbene Mädchen aus China soll offenbar nicht an der Vogelgrippe erkrankt gewesen sein.
Nach den Aussagen von Alexsander Klauser, Sprecher des Pharmaunternehmens Roche, soll die Auslieferung des Grippemittels Tamiflu an Apotheken und Großhändler in den USA vorerst eingestellt werden. Ausgeschlossen hiervon sind Washington und andere Regierungen. Somit soll eine normale Vorratsmenge des Medikaments gewährleistet werden, da aus Angst vor dem Virus Massenbestellungen eingegangen sind.
Experten halten eine Ansteckung durch verseuchte Lebensmittel für unwahrscheinlich. Laut
der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es noch keine Belege dafür, dass solche
Lebensmittel ansteckend für den Menschen seien.
Nachdem sich die Vogelgrippe in nur wenigen Tagen in drei Provinzen Chinas (Innere Mongolei, Anhui und Hunan) ausgebreitet hat, nahm die Regierung Stellung und versprach wirksame Maßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung. Wen Jiabao, Ministerpräsident, sagte am Donnerstag der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhu, dass China die Vogelgrippe unter Kontrolle bekäme. Dies will er mit Hilfe von Tötung der betroffenen Vögel und vorsorgliche medizinische Behandlung von gefährdeten Einwohnern erreichen.
Russland, San Marino und Monaco unzureichend vorbereitet
Nach Schätzungen der WHO sind mindestens drei Länder in Europa und deren angrenzenden Regionen nicht auf eine mögliche Seuche vorbereitet. Die Organisation, welche am Mittwoch in
Kopenhagen zu einem Abschluss der Versammlung kam, teilt mit, dass für Mazedonien, Moldawien und Turkmenistan noch keine Notfallpläne vorliegen. Dagegen haben Russland, San Marino und Monaco noch nicht auf Anfragen der WHO geantwortet.
Laut Aussage von Marc Danzon, WHO-Regionaldirektor für Europa, hat sich die Verbreitung eines Notfallplans in Europa deutlich verbessert. Im März hatten nur 31 europäische WHO-Mitgliedsländer einen Notfallplan, derzeit sind es 46 von 52. In den anderen sechs Staaten wird die Situation nun überprüft. Danzons Worte: „Wir wollen diesen Ländern unsere Hilfe anbieten“.
Entwarnung aus Frankreich
Drei französiche Staatsbürger waren auf Verdacht der Vogelgrippe untersucht worden. Ein 43-jähriger Mann ist kein Träger des H5N1-Virus. Er ist mit dem normalen Influenza-Virus infiziert. Bei den anderen beiden Männer, bei welchen das Testergebnis noch aussteht, sei es sehr unwahrscheinlich, dass sie sich in Thailand, durch den Besuch eines Vogelparks, angesteckt haben. Wenn man den Worten von Charal Trinvuthipong, thailändischen Landwirtschaftsministerium, glauben schenken darf, dann ist es unmöglich sich alleine durch einen Zoobesuch anzustecken. Beide Testergebnisse werden am Freitag erwartet.
Das zwölfjährige Mädchen und ihr zehnjähriger Bruder ausÃ’Â Wantang seien vor einer Woche plötzlich erkrankt, nachdem die Familie ein verendetes Huhn gegessenhat. In Wantang war zuvor bei Geflügel die Vogelgrippe festgestellt worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua teilte inzwischen mit, dass die Todesursache eine Lungenentzündung war.
Quelle: Spiegel Online