Die Zahl der Selbstanzeigen von Steuerhinterziehern ist in Hessen rasant gestiegen. Finanzminister Karl-Heinz Weimar (CDU) sagte dem Radiosender hr info, bis zum Montagabend hätten sich 512 Bürger selbst angezeigt, die in der Schweiz angelegtes Kapital nicht ordnungsgemäß versteuert hätten.
Die Tendenz sei weiter steigend, sagte Weimar. Nach einer ersten groben Schätzung gehe es um angelegtes Kapital in einer Größenordnung von mindestens 129 Millionen Euro, dessen Erträge nicht versteuert worden seien. Weimar erklärte die hohe Zahl der Selbstanzeigen mit dem Druck, der durch Berichte über Steuerdaten-CDs entstanden sei, die deutschen Behörden angeboten worden waren.
Viele Steuerhinterzieher wollten jetzt „tabula rasa“ machen. „Es spricht sich herum, dass es das eine ist, dem Fiskus Steuern zu entziehen, und das andere, nicht mehr gut schlafen zu können„, sagte er. Steuersünder hätten bei Selbstanzeige nur die hinterzogenen Steuern plus Zinsen zu zahlen. Hessen wurde nach den Wortendes Ministers bisher keine Steuerdaten-CD angeboten. Die hiesigen Behörden könnten aber von den in anderen Bundesländern angebotenen Daten profitieren. (ddp/RauteMusik)
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