Nordkorea stellt neue Bedingungen

Die am Montag bei den Sechs-Nationen-Gesprächen erzielte Vereinbarungüber Nordkoreas Atomwaffen wurde von Pjöngjang in Frage gestellt. Das Land machte die Beendigung seines Nuklearprogramms von der Lieferung zivil nutzbarer Leichtwasserreaktorenabhängig.

Zunächst müsse Amerika Leichtwasserreaktoren an den kommunistischen Staat liefern und somit Nordkorea das Recht auf zivile Nutzung von Kernenergie einräumen. Erst dann werde man, wieangekündigt, zum Atomwaffensperrvertrag zurückkehren und internationale Inspektoren in das Land lassen, so ein Ministeriumssprecher.

Die USA sollten erst gar nicht davon träumen, dass die wir vor der Lieferung von Leichtwasserreaktoren unsere atomare Abschreckung abbauen„,ließ der Sprecher in Pyöngyang zudem verlauten.

Bereits bei der Fortsetzung der Pekinger Sechs-Länder-Gespräche letzte Woche, war die zivile Nutzung der Atomkraft ein zentrales Thema. Die Forderung nach einer Lieferung sogenannter Leichtwasserreaktoren trug wesentlich dazu bei, dass die Verhandlungen zu scheitern drohten. In einem Kompromiss vom Montag beschlossen die sechs beteiligten Staaten (Nord- und Südkorea, die USA, Russland, China und Japan) zu einem späteren Zeitpunkt diese Frage erneut zu diskutieren.

In der Übereinkunft wurden dem verarmten kommunistischen StaatÃ’Â die Lieferung von Erdöl und Strom im Gegenzug zum Verzicht auf Atomtechnologie zugesagt. Zudem stand das Ende der diplomatischen Isolation Nordkoreas in Aussicht.

Die jetzt erhobene Forderung verstärkt den Ruf des Landes als unglaubwürdiger Verhandlungspartner. Das japanische Außenministerium bezeichnete die nicht vereinbarte Lieferung von Leichtwasserreaktoren als „inakzeptabel„.Ã’Â Auch das amerikanische Außenministerium äußerte sich besorgt: „Dies ist nicht Teil der Abmachung“. Eine weitere Gesprächsrunde mit Pjöngjang wurde angekündigt.

Quelle: Süddeutsche Online

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