Passau/Hamburg (ddp). Die baden-württembergischeUmweltministerin Tanja Gönner (CDU) hält die Atomkraft auf absehbare Zeit für unverzichtbar. Der Koalitionsvereinbarung zufolge werde die Kernkraft über 2022 hinaus gebraucht undkönne erst ersetzt werden, wenn erneuerbare Energien verlässlich zur Verfügung stehen", sagte Gönner der "Passauer Neuen Presse" (Montagausgabe) lautVorabbericht. "Verlässlich bedeutet rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr. Verlässlichkeit bedeutet auch, dass wir leistungsfähige Speichertechnologien und Netze zurVerfügung haben. Daran müssen wir noch arbeiten", sagte sie. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hatte gesagt, ein Atomausstieg bis 2030 sei realistisch. Gönner forderte vor der endgültigen Absage an die Kernkraft ein umfassendesEnergiekonzept für Deutschland. Ähnlich hatte sich zuvor Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geäußert. Verbraucherschutz-Staatssekretärin Julia Klöckner (CDU) sagte,sie wolle die Zusatzgewinne der Atomkraftwerksbetreiber bei längeren Laufzeiten auch für den langfristigen Umgang mit dem Atommüll verwenden. "Atommüll überdauert auchdie Energiewende", sagte Klöckner der "Financial Times Deutschland" (Montagausgabe) laut Vorabbericht. Deshalb solle es eine "Verantwortungsrücklage" geben,mit deren Hilfe die kommenden Generationen die Altlasten bewältigen könnten. Nach den bisherigen Plänen der Union soll ein Großteil der zusätzlichen Milliardengewinne derKraftwerksbetreiber im Falle längerer Laufzeiten abgeschöpft und vor allem für die Erforschung erneuerbarer Energien eingesetzt werden. (ddp)
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