Geld wird aus dem Klingelbeutel genommen

Der Frankfurter Pfarrer Jeffrey Myers ruft Kirchenbesucher, Passanten und Touristen am Aschermittwoch zu einer „umgedrehten Kollekte“ auf.

Bei der Aktion sollen sich die Gäste in der Alten Nikolaikirche in der Frankfurter Innenstadt Geld aus dem Klingelbeutel herausnehmen, anstatt etwas hineinzuwerfen, wie der evangelische Pfarrer im ddp-Interview sagte. Das Geld sollten die Menschen in der Fastenzeit „verantwortungsvoll investieren„, um zu Ostern den Gewinn spenden zu können oder anderen etwas Gutes zu tun.

Das Geld stehe aber nicht im Mittelpunkt der Fasten-Aktion, sagte Myers. Jeder Teilnehmer solle vielmehr überlegen, wie er die Euros in einem christlichen Sinn einsetzen könne. „Der eine kauft davon Mehl und Butter und backt einen Kuchen, den er auf dem Basar verkaufen kann„, erläuterte der Pfarrer. Andere würden stricken oder von dem Geld eine Briefmarke kaufen und einen Brief schreiben. Jeder solle seinem Talent folgen. „Die Aktion soll Brücken schlagen zwischen den Menschen„, sagte der gebürtiger US-Amerikaner.

Die Idee habe er aus den USA mitgebracht. Dort zeige die Erfahrung, dass die Kirchenbesucher eher kleine Geldbeträge wie ein paar Cent aus dem Klingelbeutel herausnähmen. „Die meisten Leute trauen sich nicht, einen großen Schein zu nehmen„, sagte Myers. „Sie denken: Wer viel Geld hat, hat viel Verantwortung.“ Die „umgedrehte Kollekte“ findet am Aschermittwoch in der Alten Nikolaikirche auf dem Frankfurter Römerberg statt.

Von 12.00 bis 13.00 Uhr soll es eine Andacht mit Musik einer Glockenspielerin geben. Das Startgeld für die Aktion, eine gefüllte „große Kollektenschale„, spenden Pfarrer Myers und seine Ehefrau aus ihrem privaten Besitz. Der Spendenerlös ist für die Erdbebenopfer in Haiti bestimmt. (ddp/RauteMusik)

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