Atomkraftgegner protestieren gegen neue Transporte ins Zwischenlager Ahaus (Kreis Borken).
„Bundes- und Landesregierung wollen das Zwischenlager Ahaus in den kommenden Jahren mit gefährlichem und hochverstrahltem Atommüll füllen – pro Woche sollen mehrere Atomtransporte per Bahn und LKW anrollen„, teilte die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ am Mittwoch mit.
Die Bezirksregierung Münster hatte der GNS Gesellschaft für Nuklear-Service mbH Mitte November die Genehmigung erteilt, im Zwischenlager Ahaus Betriebs- und Stilllegungsabfälle aus deutschen Kernkraftwerken zwischenzulagern. Die Genehmigung nach Paragraf 7 der Strahlenschutzverordnung sieht demnach eine befristete Aufbewahrung für den Zeitraum von zehn Jahren vor. Danach endet die Genehmigung.
Ab 2014 wird laut Bezirksregierung „voraussichtlich“ das genehmigte Endlager des Bundes, Schacht Konrad bei Salzgitter, für diese Abfälle zurVerfügung stehen. Bei den Betriebs- und Stilllegungsabfällen handelt es sich nach Angaben der Behörde beispielsweise um Bauschutt, Papier, Putzlappen, Metallschrott sowie ausgebaute Anlagenteile. Sie weisen demnach „nur eine geringe Radioaktivität auf„. Sie sollen in unterschiedlichen Behältern aus Beton, Guss und Stahl in der westlichen Hallenhälfte zwischengelagert werden. Die Strahlung der Betriebs- und Stilllegungsabfälle soll „die gesetzlichen Grenzwerte deutlich unterschreiten„. Neben dem Transportbehälterlager Ahaus gibt es weitere Atomanlagen in NRW. Dazu gehören etwa der frühere Versuchsreaktor in Jülich und die Urananreicherungsanlage Gronau sowie das 1994 von der damaligen SPD-Landesregierungabgeschaltete Atomkraftwerk Würgassen. 1989 war nach technischen Problemen zudem der Hochtemperatur-Reaktor in Hamm-Uentrop stillgelegt worden. Vertreter der seit 2005 regierenden schwarz-gelben Koalition in NRW hatten sich mehrfach für längere Laufzeiten der Atommeiler in anderen Bundesländern ausgesprochen, den Neubau eines Atomkraftwerks für Nordrhein-Westfalen aber abgelehnt. (ddp/RauteMusik)
Schlagworte: Atommüll, Transporte