Jahresrückblick – Das war der Mai 2009

Nur ein Grund zum Feiern im Mai war der 60 Geburtstag des Grundgesetzes. Und auch in Wolfsburg wurde gejubelt. Der VFL holte zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Fußball-Meisterschaft. Kein Grund zum Feiern hatte dagegen Berlin. Die diesjährigen Maikrawalle waren die schwersten seit Jahren.

Mehr als 280 Festnahmen und 250 verletze Polizisten sowie hohe Sachschäden an Gebäuden und öffentlichen Einrichtungen. Das ist die traurige Bilanz des diesjährigen ersten Mais in Berlin. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich nach Angaben eines Polizeisprechers die Zahlen mehr als verdoppelt. Der Szene sei es in diesem Jahr „stärker gelungen, Gewaltbereite zu mobilisieren“, so der Sprecher weiter. Die Demonstranten bewarfen die Beamten mit Pflastersteinen und Gehwegplatten. Zahlreiche Müllcontainer wurden in Brand gesetzt sowie Buswartehäuser, Absperrgitter und Ampeln zerstört.

Auch in anderen Deutschen Städten wie Hamburg kam es zu Ausschreitungen. Anders als in Berlin setzte die Polizei hier jedoch schweres Gerät ein und trieb die Demonstranten mit Wasserwerfern auseinander. Bundesweit waren am ersten Mai mehrere zehntausende Menschen friedlich gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen.

Online Petition gegen Zensursula

Bereits wenige Tage nach Start der Online Petition gegen den von Ursula von der Leyen initiierten Gesetzesentwurf zur Bekämpfung der Kinderpornografie in Kommunikationsnetzen wurden die zur Annahme benötigten 50.000 Stimmen erreicht. Insgesamt wurde die Petition von über 130.000 Bürgern unterzeichnet und ist die damit Stimmen-reichste Onlinepetition seit der Einführung des Systems im Jahre 2005. Die Hauptkritik an dem Zugangserschwerungsgesetz ist, dass das Vorhaben eine populistische Wahlkampftaktik mit einer unseriösen Argumentation sei, die Kinderpornografie nicht bekämpfe, aber ein undemokratisches Instrument zur allgemeinen Zensur im Internet aufbaue. Zudem seien die Vorgeschlagenen STOP-Schilder bereits mit einfachen Mitteln sehr leicht zu umgehen und daher absolut wirkungslos. Auch der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages stufte den Gesetzesentwurf als verfassungsrechtlich bedenklich ein.

60 Jahre Grundgesetz

In Berlin begannen die Feirlichkeiten zum runden Geburtstag des Grundgesetzes – der Grundlage unseres modernen Rechtsstaates. Am 23. Mai 1949 wurde in Bonn das Grundgesetz mit großer Mehrheit im ersten neugewählten Bundestag nach Ende des zweiten Weltkrieges verabschiedet. Während den Feierlichkeiten zum 60 jährigen Bestehen lobten Politiker aller Parteien das Grundgesetz als „Erfolgsgeschichte“. Gleichzeitig mahnten sie, die enthaltenen Werte noch stärker zu wahren und zu befolgen. Auch wurde Vorgeschlagen das Grundgesetz an den Wandel der Zeit anzupassen und in einigen Bereichen zu ändern.

Hertie schließt die Pforten

Das Ende einer der traditionsreichsten deutschen Warenhausketten ist besiegelt. Nachdem Hertie bereits im Juli 2008 Insolvenz angemeldet hatte, kommt nun das entgültige Aus für die verbliebenen 54 Warenhäuser und rund 2600 Mitarbeiter. Bereits im Januar verloren 600 Mitarbeiter ihren Job als 19 Warenhäuser geschlossen werden mussten. Die Schuld für das entgültige Aus von Hertie sieht der Insolvenzmanager hauptsächlich bei dem Vermieter und Besitzer der meisten Hertie-Filialen, dem britische Immobilieninvestor Dawnay Day. Dieser konnte sich offenbar, nachdem er selber in finanzielle Schieflage geraten war, nicht mit möglichen Investoren auf „marktübliche, vernünftige Mieten“ einigen. Diese sollen teils bei über 25 Prozent des Umsatzes gelegen haben.

Sportliche Höhepunkte zum Ende der Bundesligasaison

Zum Ende der Bundesligasaison 2008/2009 gab es noch einmal allen Grund zum Feiern für den VFL Wolfsburg. Die Elf von Felix Magath konnte sich die erste Meisterschaft in der Vereinsgeschichte im letzten Spiel der Saison mit einem fulminanten 5:1-Sieg im Heimspiel gegen Werder Bremen sichern.
Den DFB-Pokal gewann Werder Bremen mit einem 0:1 Sieg über Bayer 04 Leverkusen. Mit den Bremern gewann damit zum ersten Mal eine Manschaft den Pokal, die im Turnierverlauf nur Auswärtsspiele bestritten hatte.
Nachdem Bayern München bereits in der Vorsaison seine Fühler ausgestreckt hatte, können sich die Münchner am Ende der Bundesligasaison 2008/2009 über den bis dato teuersten Spielerwechsel der Bundesligageschichte freuen. Der Stuttgarter Nationalstürmer und dritter der Torjägerliste Mario Gomez wechselt für rund 30 Millionen Euro Ablöse zum deutschen Rekordmeister nach München.

Quellen: Tagesschau.de 1, 2, FAZ.net, Wikipedia.org

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