Merkels Kompetenzteam steht

Am Mittwoch, den 17. August 2005, hat Kanzlerkandidatin Angela Merkel (CDU) ihrKompetenzteam vorgestellt. Dieses soll ihr dabei helfen, den geschrumpften Vorsprung vor Rot-Grün wieder auszubauen.

Die CDU ist nach wie vor die stärkste Kraft in Ostdeutschland. „Wir sind eine starke Truppe“, sagte Merkel bei der Vorstellung des Wahlteams.

Konkret gehören dem Wahlkampfteam Kirchhof und Althaus an, wobei letzterer im Wahlkampf für den Aufbau Ost zuständig sein soll. Des Weiteren zählt der saarländische Ministerpräsident Müller, der für den Bereich Wirtschaft und Arbeit eingeplant ist sowie Ex-CDU-Chef Wolfgang Schäuble, welcher für die Außen-, Sicherheits- und Europapolitik vorgesehen ist, dazu.

Ebenso der bayerische CSU-Innenminister Beckstein für Innenpolitik und Justiz und die baden-württembergische Kultusministerin Schavan für Innovation, Forschung und Bildung.

Für Familienpolitik und soziale Sicherheit wird voraussichtlich die niedersächsische Sozialministerin von der Leyen stehen und die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Hasselfeldt für die Bereiche Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz. Für Kulturpolitik wurde Lammert von Merkel benannt.
Merkel betonte, dass es sich definitiv nicht um ein Schattenkabinett handle und alle Mitglieder des Teams grundsätzlich dazu bereit wären, nach einem Wahlsieg in einem Kabinett mitzuarbeiten, mit Ausnahme von Thüringens Ministerpräsident Althaus. CSU-Chef Stoiber äußerte sich bisher nicht dazu, ob er nach Berlin wechselt, falls es zu einem Wahlsieg kommen sollte.

Wirtschaftlich und industriell gesehen stieß das benannte Team auf große Zustimmung undÃ’Â es wurde sich positiv über Kirchhoff geäußert. „Paul Kirchhof steht wie kein anderer für eine umfassende Steuerreform. Mit seiner Benennung nimmt sich die Union selbst in die Pflicht, mit der Steuerreform Ernst zu machen.“

Kirchhof, ein parteiloser Rechtsprofessor, hatte einst ein Steuerkonzept vorgelegt, welches vom Wahlprogramm der Union abwich. Trotz alle dem stellt er klar, dass er voll und ganz hinter dem Programm der Union stehe.
Wirtschaftsverbände hoffen, dass bezüglich der Mehrwertsteuer noch nicht das letzte Wort gesprochen ist.


SPD, die Grünen sowie auch weitere Umweltverbände kritisierten das Wahlteam.Ã’Â Bundeskanzler Schröder (SPD) ist der Auffassung, dass das ausgewählte und vorgestellte Team ein konfuses Parteikonzept widerspiegelt. Finanzminister Eichel (SPD) warf Merkel vor, offen zu lassen, für welches Steuerkonzept sie nun stehe und äußerte zudem, dass Finanzpolitik mehr sei, als blanke Theorie.Ã’Â Beck, der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, sprach von einem „gesellschaftspolitischen Gruselkabinett“ und Bisky, Vorsitzender der Linkspartei, betitelte Merkels Team als „wenig überzeugende Notmannschaft.“
Schröder selbst will für die geplante Bundestagswahl (18. September) keine neuen Regierungskandidaten vorstellen.

Quellen: N-TV Online / Die Welt OnlineÃ’Â

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