Zwei der beliebtesten Internetseiten sind ab sofort unter einer Flagge: Google hat sich mit demKauf der Videoplattform YouTube seine Spitzenposition weiter ausgebaut.
1,65 Milliarden Dollar, das sind circa 1,32 Milliarden Euro, hat sich Google das Geschäft kosten lassen. YouTube wird den Betrag in Aktien erhalten. Nach Bekanntwerden des Kaufes stieg sofortder Wert der Google-Aktien um circa sechs Milliarden Dollar.
Mit dem Kauf des Videoportals, das monatlich über 70 Millionen Besucher und täglich über 100 Millionen Video-Abrufe zu verbuchen hat, möchte Google seinen bisher schwachenMarktanteil im Video-Bereich stark ausbauen und bisher stärkere Konkurenten wie MySpace und Yahoo ausbooten. Trotzdem soll YouTube sein Gesicht bewahren: Der Firmensitz soll beibehalten werdenund auch alle 60 Mitarbeiter bei YouTube sollen ihren Job behalten.
Um sich gegen Klagen der Musik- und Filmindustrie abzusichern, hat Google rechtzeitig Verträge mit wichtigen Vertretern der Branche geschlossen. So sei man mit Warner Music, Sony BMG undUniversal zu einem Abschluss gekommen, mit Hollywood-Firmen würden die Verhandlungen noch laufen.
Google will YouTube kaufen
Der größte und bekannteste Suchmaschinenbetreiber „Google“ soll laut Angaben einer Onlineausgabe des „Wall Street Journal“ reges Interessean der meistgenutzten Videoplattform „YouTube“ gezeigt haben. Dem Bericht zufolge soll es auch schon ein Angebot geben.
Bei dem Betrag, den Google auf den Tisch legen will, handelt es sich um eine Summe von rund 1,6 Milliarden US-Dollar. Die Verhandlungen mit YouTube befinden sich zur Zeit in einer sehr kritischenPhase, in der die Gespräche jederzeit abgebrochen werden könnten.
Der Fernseher wird nicht nur in den USA immer mehr ein untergeordneter Zeitvertreib. Weltweit verbringen die Menschen immer mehr Zeit damit, sich Videos im Internet anzuschauen. Die vergleichsweise niedrige Bild- und Tonqualität der Videos auf YouTube oder anderen Plattformen scheint für die meisten Menschen keine große Hürde zu sein. Ein größeres Problem sind viel mehr die Urheberrechte, die viele Nutzer auf YouTube einfach überrennen. Denn nicht nur privat gefilmtes Material befindet sich in den Video-Archiven des Anbieters. Auch aufgenommene TV-, Musik- und Filmausschnitte finden immer öfter den Weg ins Internet. Von den Inhabern dieser Rechte wird das Ganze bislang weitestgehend toleriert.
TV-Sender platzieren meist auch selbständig Ausschnitte aus neuen Serien-Staffeln, denn das bedeutet für die Sender gleichzeitig auch kostengünstige Werbung. Damit die Rechteinhaber in Zukunft für unfreiwillig entstandenen Schaden entschädigt werden können, stellte YouTube im vergangenen September ein neues System vor, das die Autorenrechte automatisch feststellt und welches den Inhaber mit Anteilen an Werbeeinnahmen entschädigen soll.
Ankündigungen und Statements gab es auch von Gründerseite aus. So will Chad Hurley in ferner Zukunft sämtliche Musik-Videos auf YouTube zur Verfügung zu stellen, die jemals gedreht wurden.
Einnahmen erzielt Google beinahe ausschließlich aus Werbung. Trotz prall gefüllter Kassen hielt man sich in der Vergangenheit mit größeren Investitionen zurück. Zuletzt konnte sich Google für 900 Millionen US-Dollar die beliebte Community MySpace.com auf Jahre hinweg als Werbepartner sichern. Gleichzeitig kaufte sich der Suchmaschinenbetreiber für eine Milliarde US-Dollar fünf Prozent Anteile am Portalbetreiber AOL.
Quelle: N-TV Online
Update Quelle: Reuters Deutschland