EU fordert Öffnung der DSL-Netze

Jetzt ist es also offiziell, über was die letzten Tage spekuliert wurde. DieEU-Kommission hat die Deutsche Telekom nun offiziell dazu aufgefordert, ihr Breitbandnetz für Konkurrenten zu öffnen. Das gelte auch für das neue superschnelle VDSL.

Damit soll auch anderen Unternehmen künftig möglich sein, selbst schnelle Internet-Anschlüsse anzubieten. Damit stützt Brüssel eine entsprechende Verfügung derBundesnetzagentur.
Dieser Schritt soll zu niedrigeren Preisen und größerem Wettbewerb führen, erklärte ein Sprecher der Bundesnetzagentur. Brüssel machte in einem Schreiben klar, dass dieseEntscheidung auch für das neue VDSL gelten solle. Das neue Hochgeschwindigkeitsnetz soll von seiner Schnelligkeit her dazu fähig sein, als Multimedia-Vertriebskanal zu fungieren. Es basiertnicht mehr wie bisher auf Kupferleitungen, sondern auf Glasfaser Technologie.

Weiterhin wurde die Bundesnetzagentur dazu aufgefordert, die Entscheidung ohne weitere Verzögerungen umzusetzen. Eine weitere Verschleppung scheint von Brüssel nicht akzeptiert zu werden.Hintergrund ist die nachwievor vorhandene Vormachtsstellung der Deutschen Telekom. In anderen europäischen Ländern haben entsprechende Unternehmen schon seit längerem Zugang zu denHochgeschwindigkeitsnetzen.

Derweil drohte die Deutsche Telekom damit, den Ausbau des Hochgeschwindigkeitsnetzes auf Eis zu legen. Die Deutsche Telekom hatte geplant bis zu drei Milliarden Euro in den Ausbau des Netzes zustecken. Bisher seien schon 500 Millionen Euro an Investitionen getätigt worden. „Ob wir die restlichen Investitionen tätigen, ist weiter offen und hängt von derMarktentwicklung und der Regulierung ab.“, sagte Telekom-Sprecher Mark Nierwetberg. Er verwies auf die australische Firma, die den Ausbau ihres Hochgeschwindigkeitsnetzes gestoppt hatte, weilsie der Ansicht war, dass die Wettbewerbsbehörden ihren Konkurrenten einen zu billigen Netzeinstieg ermöglichen wollten.

Der Branchenverband Bitkom, der sowohl die Telekom als auch ihre Konkurrenten vertritt, reagierte dementsprechend gespalten auf den Brief aus Brüssel. „Die EU-Kommission mussgründlich abwägen zwischen dem Interesse an zunehmendem Wettbewerb und den Schutz von Investitionen“, sagte Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Für den Verbraucherwäre wohl eine Mischung aus beidem das beste.

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