Jeder hat sie schon einmal besucht. Seiten wie „lasst-nadine-nicht-verhungern.com“,“muschibau.de.vu“, oder „oranjes-bye-
bye.de“ sind in aller Munde, schaffen es in abendliche Nachrichtensendungen oder sogar in die Charts. In Fachkreisen bezeichnet man diese neue Art der Mundpropaganda als „viralesMarketing„.
Trotz der allesamt aktuellen Beispiele ist das Phänomen des viralen Marketings (abgeleitet von „Virus“) schon lange bekannt. Der Film Blair Witch Project, eine Low BudgetProduktion aus dem Jahre 1999, wurde durch den von ihm ausgelösten Effekt ein weltweiter Kinoerfolg. Im Internet machten Tauschbörsen wie Napster den Anfang. Die Bewegung ging um die Welt,ruinierte den Verkauf legaler Musik, riss die Musikindustrie in die Krise. Nur ein Beispiel, welche Macht „V-Marketing“ haben kann.
Gefährlich wird es, wenn das V-Marketing aus dem Ruder läuft, das Propagiertegar gegen dessen Willen berühmt wird. Wie im Falle „Slikk“, besser bekannt als „der echte Gangster„.
Vor einigen Wochen kursierten die Videos des 14-jährigen Jungen noch im Netz, dem neben dem Verzehr von Kakerlaken in insgesamt sieben veröffentlichten „Episoden“ so ziemlich keinePeinlichkeit erspart blieb.
Heute sind diese Videos verschwunden. Nicht wegen mangelndem Erfolgs – im Gegenteil. Die Masche zog. Zu gut. Slikk war von heute auf morgen Ikone im Cyberspace – und Opfer im wahren Leben. PhysischeGewalt, Morddrohungen. Bis die Kriminalpolizei einschritt und die Verbreitung der Videos stoppte.