Das von den Usbeken gestellte Ultimatum von sechs Monaten beinhaltet die vollständigeRäumung des US-Militärstützpunktes in Khanabad. Ein entprechendes Kündigungsschreiben erhielt die örtliche US-Botschaft in Taschkent am vergangenen Freitag.
Noch gibt es keine genaueren Begründungen für diesen Schritt, jedoch verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Washington und Taschkent nach den Unruhen in Usbekistan Mitte Mai.
Nach Berichten der „New York Times“ ist dies eine Reaktion auf eine Aktion der UN, die 450 Flüchtlingen ermöglichte aus der Unruheprovinz Anijan nach Rumänien ausgeflogen zuwerden.
Die nun zu räumende Militärbasis bei Karschi diente den USA seit Herbst 2001 als Ausgangspunkt ihrer humanitären Aktionen in Afghanistan und würde die Amerikaner durch diebevorstehende Schließung vor große logistische Probleme stellen. Der Stützpunkt wurdeÃ’Â vor allem für den Luftverkehr in dieser Region benutzt undermöglichte durch seine lange Landebahn auch größeren Maschinen das Einfliegen zum Betanken. Daher diente Khanabad in erster Linie als Umschlagplatz für humanitäreGüter, die anschließend per Lastwagen in das nördliche Afghanistan transportiert wurden.
Im Rahmen seines Besuchs in Zentralasien hatte US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld diese Woche die Zusicherung von Kirgisien und Tadschikistan erhalten, wonach die US-Armee auch künftig diefür ihren Afghanistan-Einsatz benötigten Stützpunkte nutzen darf. Jedoch sind die aus Tadschikistan führenden Straßen schlecht befahrbar und Kirgisien grenzt nicht einmal anAfghanistan. Daher könnte die USA die benötigten Ressourcen für ihre Versorgungsaktionen dorthin nur schwerÃ’Â verlagern.
Quelle: Die Welt Online