Pop- und Schlagersänger Matthias Reim kann nicht nachvollziehen, warum zahlreiche Radiostationen deutsche Pop- und Schlager-Musik ignorieren: „Es ist einfach schade, dass so viel hochqualitative deutsche Musik wie ein Stiefkind behandelt wird, obwohl das Stiefkind schon längst die Straßen regiert„, sagte der 56-Jährige der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag). Er könne sich diese ablehnende Haltung von vielen Senderredaktionen nicht erklären. „Man sieht, dass es eine gigantische Renaissance gibt, dass dieser Bereich ein gigantischer Wirtschaftsfaktor geworden ist. Das Volk, das zu Zehntausenden in die Hallen strömt, um deutsche Künstler zu sehen, wird völlig ignoriert.“ Nach Meinung des Schlagerstars sind die Senderverantwortlichen offensichtlich immer noch der Meinung, dass sie mit deutscher Musik dieser Stilrichtungen „das jugendliche Klientel vergraulen„. „Und das ist eine falsche Meinung, wenn ich mir das jugendliche Publikum in den Hallen anschaue. Aber mit dem gleichen Schicksal hatte zum Beispiel Mitte der 1990er-Jahre auch schon Wolfgang Petry zu kämpfen„, so Reim weiter. „Er hat Stadien gefüllt und wurde von vielen Radiosendern nicht gespielt. Das wurde als Kurzkult abgetan.“
Die aktuelle Prognose des Musikers: „Über kurz oder lang landen diese Sender auf ihren Hinterteilen. Die Quoten werden dort sinken – und bei denen steigen, die Toleranz zeigen.“
Quelle: dts-Nachrichtenagentur