Einen Monat früher als gewohnt – nämlich vom 6. bis zum 8. Juli – fand dieses Jahrdas Splash! Festival statt. RauteMusik war für euch dabei.
Nicht nur ein neues Datum, auch eine neue Location stand für den zehnten Geburtstag von Europas größtem Hip Hop-Festival an. Die Halbinsel Pouch bei Bitterfeld hielt als neuerSchauplatz her. Der Umzug verschaffte nicht nur günstigere Mietkosten für die Veranstalter, sondern erlaubte erstmals Bühnenshows und Partys bis in den frühen Morgen hinein.
Freitag ging es für uns mit Kool Savas los, der auf dem Festival sein neues Albumankündigte und mit Verstärkung tausender Kehlen noch schnell das Intro dafür aufnahm. Klassiker wie „LMS“ sorgten für ordentlich Stimmung. Als Zugabe nochein Gruß an seinen liebsten Freund Eko: „Die Abrechnung“, die frenetisch gefeiert wurde.
Headliner Snoop Dogg ließ es da etwas ruhiger angehen und wollte einfach nicht auftauchen. Im Publikum fingen langsam die Piffe an, daneben hörte man Favorite und seine Selfmade-Kollegen„Snoop Dogg du Hund“ rufen. Etwa eine halbe Stunde ließ sich der Westcoastler bitten, der eigenen Angaben nach noch auf gewisse Kräuter warten musste, bis er dannmit „Boss‘ Life“ auf der Bühne erschien.
Am Samstag sorgte Olli Banjo für echte Rockkonzertstimmung und ließdie Menge zu „Wie ein Schuss“ pogen. Anschließend brachte er im Rahmen seines „Sparring“-Konzeptes Kollegen wie Franky Kubrick auf die Bühne. Danach zeigte Kollegahnebenan im Samoa-Zelt, dass er sehr wohl ein Mikrofon halten kann und sich offensichtlich von der so stark schwächenden Krankheit des letzten Jahres erholt hat. Der Rest des Abends gehörteden US-Acts: Talib Kweli und Redman sorgten für viel Lärm und eine volle Wiese.
Die Überraschung des Sonntags war Casper: Extrem dankbar für die Chance, vor so vielen Menschen auftreten zu dürfen, gab der Bielefelder alles. Gegen Ende seiner Show brachte er danneinen Großteil der Zuschauer dazu, sich auf den Boden zu setzen und zu den ersten Beats von „Propeller“ aufzuspringen. Danach K.I.Z., die passend zum Titel ihres neuenAlbums „Hahnenkampf“ zwei mit Wasserpistolen ausgerüstete „Hähne“ dabei hatten. Zur Single „Pogen“ wurde dann versucht, dem Kollegen BanjoKonkurrenz zu machen, dazu kamen zumindest musikalisch schöne Songs wie „Hurensohn“ und „Hölle, Hölle, Hölle“.
Das Highlight des Festivals waren für uns Snaga und Pillath. Einvollgestopftes Samoa-Zelt, zwei sehr motivierte MCs mit „P.I.L.L.A.T.H.“, „Komm mit“ und „Asozialen-Lifestyle“ im Gepäck und ein nicht minderdankbares Publikum sorgten für eine halbe Stunde intensives Punchline-Geschrei.
Den Abschluss des Festivals bildeten Freundeskreis mit einer wunderbar entspannenden Show.
Fazit: Das zehnte Splash!-Festival ist den Machern auf jeden Fall gelungen. Dieneue Location wurde dank guter Connections zum Wettergott zwar noch nicht auf die Regenprobe gestellt, aber so genau wie in Chemnitz wollte das eigentlich auch niemand testen. Ein schönesFestival, eine schöne Location. Wir freuen uns aufs nächste Jahr!