Ein schwächerer Sexualtrieb bei Frauen spiegelt sich laut Angaben von niederländischen und US-Forschern in der Anatomie des Gehirns wider. Das ist das Ergebnis einer Studie, die von der niederländischen Forschungsgesellschaft Emotional Brain in Zusammenarbeit mit den Universitäten in Amsterdam und Utrecht sowie San Diego Sexual Medicine durchgeführt worden ist.
Bei Frauen, die unter einem schwachen Sexualtrieb leiden, sei demnach offenbar die Menge der grauen Substanz, also der Nervenzellkerne, in mehreren Bereichen des zerebralen Kortex verringert.
Diese Gehirnareale werden unter anderem der Wahrnehmung körperlicher Reaktionen und dem emotionalen Bewusstsein zugeordnet. Im Gegensatz dazu sei die Menge der weißen Substanz, die sich hauptsächlich aus Nervenbahnen zusammensetzt, die die Zellen miteinander verbinden, in anderen Teilen des Gehirns bei dieser Gruppe von Frauen größer, etwa in der Amygdala, die für die Erkennung biologisch relevanter Reize von großer Bedeutung ist. Die Menge der grauen Substanz korrelierte in den genannten Gehirnregionen mit der Stärke des Sexualtriebs und der Erregbarkeit, wohingegen die Unterschiede bei der Orgasmusfähigkeit hauptsächlich eine umgekehrte Korrelation mit der Menge der weißen Substanz aufwiesen, so die Forscher.
Da die beschriebenen Unterschiede den Angaben zufolge mit bestimmten Beschwerden einhergehen, könnten die Ergebnisse der Studie ein Ausgangspunkt für die erneute Suche nach den individuellen Unterschieden bei Frauen mit sexuellen Schwierigkeiten sein, hieß es abschließend.
Quelle: dts Nachrichtenagentur
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