Spenderverbot für Homosexuelle
Von einer Gleichstellung aller sexuellen Orientierungen kann hier nicht die Rede sein. In Deutschland führt Homosexualität automatisch zu einem dauerhaften Ausschluss vom Blutspenden. Daher fühlen sich viele Homo- und Bisexuelle aufgrund ihrer sexuellen Identität diskriminiert.
Sie seien Spender mit einem erhöhten HIV Risiko und daher keine potenziellen Spender. Dieses Verbot geht auf die Folgen der 80er Jahre zurück. Zu dieser Zeit war der HIV Virus noch sehr unbekannt und auch die Verhütung war ein großes Tabuthema. So kam es, dass sich viele über Bluttransfusionen mit HIV infizierten.
Heutzutage wird jede Blutspende auf HIV getestet, jedoch können frische Infektionen durch einen Test noch nicht nachgewiesen werden. Über „Männer, die mit Männern schlafen“ hinaus, sind auch Prostituierte und Häftlinge von einer Blutspende ausgeschlossen.
Die Grünen fordern, dass alle Blutspender nach ihrer sexuellen Aktivität gefragt werden sollen, da Heterosexuelle mit ständig wechselnden Sexualpartnern ebenso ein erhöhtes Risiko darstellen.
Deutschland gilt am strengsten, was die Blutspenderregelung anbelangt. Andere Länder in der EU haben zwar auch Einschränkungen, besitzen jedoch keinen lebenslangen Ausschluss. So können beispielsweise in Italien Homosexuelle Spenden gehen, wenn sie mindestens vier Monate in einer festen Beziehung leben.
Ein Risikofaktor ist jedoch, dass die Möglichkeit zur Lüge auf dem Fragebogen besteht. Um dieses Risiko zu umgehen, wird eine bessere Aufklärung für alle Spender gefordert, sodass an Homo- sowie Heterosexuelle und ihre Ehrlichkeit bezüglich ihrer sexuellen Aktivitäten appelliert wird.