Vor fünf Jahren stellte sich heraus, dass der Discounter Lidl seine Mitarbeiter systemisch überwachen ließ – jetzt erhebt ein bei Aldi Süd ehemaliger angestellter Detektiv schwere Vorwürfe gegen den Discounter.
Der Discounter Aldi Süd hat offenbar seine Mitarbeiter von Detektiven überwachen lassen und dabei versteckte Kameras eingesetzt – ein ehemaliger Angestellter plauderte jetzt aus dem Nähkästchen. Er erzählte, dass er neben seiner Tätigkeit der Überwachung zur Vorbeugung von Kundendiebstählen gezielt Mitarbeiter kontrollieren musste.
So soll eine Aldi-Führungskraft in Dornstadt vor drei Jahren von ihm verlangt haben, er möge über den Spinden in der Mitarbeiterumkleidekabine mobile Miniaturkameras installieren. Als er sich dagegen wehren wollte, drohte man ihm mit dem „Verlust aller Überwachungsaufträge“.
„Ich hatte weiterhin den Auftrag, alle Auffälligkeiten zu melden. Also auch, wenn ein Mitarbeiter zu langsam arbeitete, ich von einem Verhältnis der Mitarbeiter untereinander erfahren habe oder ich andere Details aus dem Privatleben mitbekam, zum Beispiel im Hinblick auf die finanzielle Situation des Mitarbeiters“, so der ehemalige Detektiv.
Obwohl der damalige Mitarbeiter detailliert erzählte, welche Aufgaben er bekommen und ausgeführt hatte, wies Aldi Süd die Vorwürfe in einer Stellungnahme zurück. Eine Überwachung von Mitarbeitern im Hinblick auf deren Arbeitsleistung sei in den Rahmenverträgen für Detektiveinsätze ausdrücklich ausgeschlossen. Es habe keine Anweisung gegeben, Auffälligkeiten wie private Details zu melden.
Aldi kämpft um seinen Ruf
Vor fünf Jahren kam ans Licht, dass Lidl seine Angestellten systematisch überwachen ließ, jetzt kämpft Aldi Süd um seinen Ruf. Auch der Umgang mit Angestellten geriet bei Aldi Süd immer wieder in die Kritik.
Quelle: Focus Online
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Schlagworte: Aldi, Lidl, Überwachung, Vorwürfe