US-Präsident Bushs Popularität hat den größten Tiefpunkt seit demBeginn seiner Amtszeit erreicht. Einer neuen Umfrage zufolge, die der TV-Sender ABC News und die „Washington Post“ stellten, sind 51 Prozent mit ihrem Präsidenten unzufrieden, 40 Prozent davonsogar sehr.
Den Hauptgrund für die Ablehnung der Politik Bushs sieht man aber nicht in den außenpolitischen Angelegenheiten, wie z.B. dem Irak Krieg, sondern in den innenpolitischen Themen, zu denenHauptthemen die Energie, die Wirtschaft, das Gesundheitswesen sowie die Sozialversicherung zählen. Eine zweite Umfrage bestätigt das schlechte Bild der Umfrage. Demnach sind 53 Prozent mitder politischen Strategie Bushs unzufrieden, nur noch 43 Prozent finden seine Politik angemessen.
Der innenpolitische Aspekt kann jedoch nicht als einziger Grund herbeigezogen werden. Immerhin 57 Prozent sehen in dem Irak Krieg einen Vertrauensmissbrauch in Bezug auf die Gründe, diefür den Krieg gebracht wurden. Sie seien schlichtweg „bewusst übertrieben„. Die US-Regierung hatte als hauptsächliche Ursache für ihren Krieg die Existenzvon Massenvernichtungswaffen im Irak angepriesen. Diese wurden bis heute jedoch nicht gefunden. Einerseits sagen 56 Prozent das sie nicht mit der Art und Weise einverstanden seien, wie Bush mit derLage im Irak umgehe und sogar 44 Prozent zeigen strikte Ablehnung gegenüber dem Krieg.
Die Meinung, der Irak-Krieg sei überflüssig gewesen, vertritt mehr als die Hälfte der Befragten – 53 Prozent. In der Stationierung von US-Truppen im Irak, als Lösung für diedort herrschenden Probleme, sehen hingegen 58 Prozent einen Sinn.
Heute Nacht (2 Uhr MESZ) wird George W. Bush eine Rede halten. Thema dieser Rede wird die Lage im Irak sein. Der US-Präsident sucht seit mehreren Tagen nach Verständnis in seinem Volk, daer noch Zeit brauche, um eine demokratische Regierung im Irak sicher auf die Beine zu stellen.
Selbst aus den eigenen Reihen wurde schon Kritik an Bush geübt. Die Republikaner äußerten ebenfalls ihr Missfallen an Washingtons Irak-Politik. Beobachtern zufolge geht man davon aus,dass der Präsident in seiner heutigen Rede eine neue Strategie für das weitere Vorgehen im Irak vorlegen wird, seine bisherige Vorgehensweise jedoch keinesfalls dementieren wird.
Quelle: Spiegel Online