Otis (Sido) und Eddy (B-Tight) sind dicke Freunde. Schon immer. Vor allem verbindet sie eines: die Liebe zur Musik. Sie wollen Rapper sein – sonst nichts. Aber Talent alleine macht bekanntlich nicht satt.
Otis und Eddy haben keine Kontakte zur Szene, keinen Manager und vor allem kein Geld. Dafür aber immer Ärger am Hals. Zum ersten Mal scheint das Glück auf ihrer Seite zu sein, als HipHop-Urgestein Fusco (Milton Welsh) ein Demoband von den Jungs haben will. Dank Adal (Alpa Gun), notorischem Langfinger und „Alles-Verchecker“, können sie ihr erstes Demotape produzieren, das wie eine Bombe einschlägt. Da wird auch Plattenmogul Facher (Tim Wilde) auf die BLUTZBRÜDAZ, wie sie sich jetzt nennen, aufmerksam und bietet ihnen einen Major-Deal an. Keine Frage, dass die beiden sich bereits am Ziel ihrer Träume wähnen. Doch schnell erkennt Otis, dass sie ihre Vision verloren haben. Die Fassade bröckelt und die Freundschaft der Jungs wird auf die härteste Probe gestellt.
Kaum bei Sony unter Vertrag, versucht das Label die beiden komplett umzukrempeln. Eddy, der „Gutaussehende“ soll mehr ins Rampenlicht gerückt, Otis eher als Backgroundsänger eingesetzt werden. Kein Wunder, dass Otis sich das Leben als Superstar anders vorgestellt hat.
Regisseur Özgür Yildirim („Chiko“) inszenierte mit Sido und seinen Rap-Kollegen B-Tight, Alpa Gun und Tony D. eine Komödie, die den Zuschauer in die deutsche HipHop-Szene mitnimmt. Mitreißend, herrlich selbstironisch und mit ganz eigenem Flow!
Kritik
Bevor ich etwas zu diesem Film schreibe, muss ich gestehen, dass ich persönlich nichts mit dem Genre Hip Hop zu tun habe. Ich bin also mit etwas gemischten Gefühlen an den Film heran gegangen. Ob er mich trotzdem überzeugt hat, lest ihr jetzt.
Constantin Film hebt hervor, dass es garantiert keine autobiografische Darstellung von Sidos Werdegang ist. Und das stimmt auch, denn in dem Film gibt es absolut nichts, was an die Geschichte rankommt, die man im Fernsehen über deutschen Rap hört. Dafür gibt es aber Humor en masse. Stellenweise sogar so, dass man aus dem Lachen nicht mehr herauskommt.
Dass Sido (bürgerl. Paul Hartmut Würdig) kein hollywoodreifer Schauspieler ist, sollte jedem, der sich diesen Film anschaut, klar sein. Besonderes in etwas tiefgründigeren Szenen in denen mal etwas ernsthafter gesprochen wird, erkennt man relativ schnell ein leichtes Defizit. Dem Film kann das allerdings nicht wirklich etwas anhaben, denn Sido schafft es mit seiner charmanten und lustigen Art, dem Film einen besonderen Reiz verleihen. Auch seine Kollegen schlagen sich relativ gut durch die 88-minütige Komödie.
Technische Details
- Bildformat: 2.35:1, 16:9
- Tonformat: Deutsch Dolby Digital 5.1, Deutsch DTS 5.1
- Prod.-Jahr: 2011
- FSK: ab 12 Jahren
- Länge: ca. 88 Min.
Extras
- Making of
- Proben Outtakes
- Sidos Rasur
- Interviews
- Die Auftritte der Blutzbrüdaz im Film
- Internet Teaser
- Antipiracy Spot
- Darstellerinformationen
Fazit
Für mich ist „Blutzbrüdaz“ ein absolut gelungener Film. Abgesehen von den nicht ausgebildeten Schauspielern, ist die Komödie rund um Sido sehr empfehlenswert. Die 88 Minuten ziehen ohne Hänger an einem vorbei und es vergehen keine fünf Minuten, in denen man(n) nicht einmal lachen muss.
Bilder:
(c) Paramount.de