Formel 1: GP der USA gerät zum Desaster

Der Skandal war perfekt. Sechs Fahrer am Start. 14 in der Box. Grund war ein Crash vonRalf Schumacher. Dieser war im freien Training am Freitag mit über 300 km/h in die Betonbegrenzung der Rennstrecke gekracht.

Nach Angaben von Michelin war ein plötzlicher Druckverlust im linken Hinterreifen für den Unfall verantwortlich. Der Auftakt zum Zickenterror in der Formel 1 hatte begonnen.

Da man trotz ausgiebiger Tests und Fehlersuche keinen Grund für den plötzlich nachlassenden Reifendruck gefunden habe, könne man nicht für die Sicherheit der Fahrer garantieren, sagte Michelin und riet den sieben Teams, welche auf Michelinreifen unterwegs sind, nicht am Rennen teilzunehmen. Dem kamen die Teams mit dem Hinweis, dass sie das Leben ihrer Fahrer nicht unnötig riskieren wollten, am Ende nach.

Alle Kompromissvorschläge, wie etwa eine zusätzliche Schikane oder eine Ausnahmeregelung , dass es den Teams erlaubt werde, neue Reifen, welche Michelin extra aus Europa eingeflogen hatte, zu verwenden, blockte die FIA mit Hinweis auf die Regeln knallhart ab. Die Teams standen so vor der Wahl mit eventuell fehlerhaften Reifen zu fahren, die von Michelin nachgelieferten Reifen trotzdem zu verwenden und ggf. eine Strafe in Kauf nehmen oder auf einen Start zu verzichten.

Die Teams, welche auf Michelinreifen unterwegs waren, fanden sich zwar noch zur Warm-Up Runde ein, bogen dann aber geschlossen in die Boxengasse ab und beendeten das Rennen noch bevor es angefangen hatte. Auch Renault, welche derzeit die WM-Rangliste anführen, und die zuletzt immer stärker werdenden McLaren-Mercedes verabschiedeten sich frühzeitig. Das Ganze war offensichtlich eine Protestaktion, denn Punkte gibt es bis zum achten Rang.

Der Ärger der anwesenden Zuschauer war dementsprechend groß. Ein großes Pfeifkonzert unter den anwesenden Zuschauern war die Folge. Zudem wurden Bierdosen und Wasserflaschen auf die Rennstrecke geworfen. Viele Zuschauer reisten dann im Vorfeld enttäuscht ab. Für die Formel 1, welche in den USA noch nicht die Popularität genießt wie in anderen Ländern, ein herber Rückschlag.

Das Rennen selbst verlief entsprechend unspektakulär. Lediglich gegen Ende krachte es fast zwischen den beiden Ferrarifahrern. Am Ende gewann Michael Schumacher, der sich nicht wirklich über den ersten Sieg dieser Saison freute, vor Rubens Barrichello und Tiago Monteiro. Die Siegerehrung fiel dann auch etwas anders aus. Die Piloten verließen nach der Siegerehrung auch ohne die übliche Champagnerdusche das Podium. Nur Tiago Monteiro verspritzte ein paar Tropfen.

Die Platzierungen im Überblick vom Grand Prix aus der USA findet Ihr hier:

Platz

Ã’Â Name

Ã’Â Nation

Ã’Â Team

Ã’Â Zeit

Ã’Â 1. Michael Schumacher GER Ferrari 1 :43 :29,181
Ã’Â 2. Rubens Barrichello BRA Ferrari + 0,522
Ã’Â 3. Tiago Monteiro POR Jordan + 1 Runde
Ã’Â 4. Ã’Â Narain Karthikeyan IND Jordan + 1 Runde
Ã’Â 5. Christijan Albers NED Mindardi + 2 Runden
Ã’Â 6. Patrick Friesacher AUT Mindardi + 2 Runden
Ã’Â 7. Jarno Trulli ITA Toyota out
Ã’Â 8. Kimi Räikkönen FIN McLaren-Mercedes out
Ã’Â 9. Giancarlo Fisichella ITA Renault out
Ã’Â 10. Nick Heidfeld GER BMW-Williams out
Ã’Â 11. David Coulthard GB Red Bull Racing out
Ã’Â 12. Jenson Button GB B.A.R Honda out
Ã’Â 13. Fernando Alonso ESP Renault out
Ã’Â 14. Takuma Sato JPN B.A.R Honda out
Ã’Â 15. Mark Webber A BMW-Williams out
Ã’Â 16. Felipe Massa BRA Sauber out
Ã’Â 17. Juan Pablo Montoya COL McLaren-Mercedes out
Ã’Â 18. Jacques Villeneule CAN Sauber out
Ã’Â 19. Ricardo Zonta

BRAÃ’Â

Toyota out
Ã’Â 20. Christian Klien A Red Bull Racing out

Dementsprechend sieht der WM-Stand der Fahrer wie folgt aus:

Ã’Â Platz Ã’Â Fahrer Ã’Â Nation Ã’Â Punkte Ã’Â Tendenz
Ã’Â 1. Fernando Alonso ESP 59

Ã’Â 2. Kimi Räikkönen FIN 37

Ã’Â 3. Michael Schumacher GER 34

Ã’Â 4. Rubens Barrichello BRA 29

Ã’Â 5. Jarno Trulli ITA 27

Ã’Â 6. Nick Heidfeld GER 25

Ã’Â 7. Mark Webber A 22

Ã’Â 8. Ralf Schumacher GER 20

Ã’Â 9. Giancarlo Fisichella

ITA

19

Ã’Â 10. David Coulthard

GB

17

Ã’Â 11. Juan Pablo Montoya

COL

17

Ã’Â 12. Felipe Massa BRA 16
Ã’Â 13. Tiago Monteiro POR 6
14. Alexander Wurz AUT 6
Ã’Â 15. Jacques Villeneuve COL 5
Ã’Â 16. Narain Karthikeyan IND 5 Ã’Â
Ã’Â 17. Christijan Albers NED 4 Ã’Â

Weiterhin geben wir Euch einen Überblick über die Konstrukteurs-WM:

Ã’Â Platz Ã’Â Team Ã’Â Nation Ã’Â Punkte Ã’Â Tendenz
Ã’Â 1. Renault GB 76

Ã’Â 2. McLaren-Mercedes GB 63

Ã’Â 3. Ferrari ITA 63

Ã’Â 4. BMW-Williams GB 47

Ã’Â 5. Toyota GER 45

Ã’Â 6. Red Bull Racing

GB

22

Ã’Â 7. Sauber CH Ã’Â 12
Ã’Â 8. Jordan Ã’Â GB

Ã’Â 11

Ã’Â 9. Minardi ITA 7

Quelle: Sport.de

Kommentieren