„Die drei Musketiere“ steht für erstkalssige Weltliteratur, die bereits zig Mal verfilmt wurde. 2011 kam die neueste Version der vier französischen Helden in die Kinos. Produziert und gedreht in Deutschland, gespielt unter anderem von Orlando Bloom, Mila Jovovich und Til Schweiger. Doch reichen große Namen auch für einen großen Film?
Kurzinhalt
Der junge D’Artagnan, der von seinem Vater im Fechten ausgebildet worden ist, möchte sich in Paris den Musketieren anschließen. Bereits auf seiner Reise in die französische Hauptstadt lernt er seinen zukünftigen Erzfeind Rochfort, den Anführer der Truppen des Kardinals Richelieu kennen. In Paris selber legt sich der Junge aus verschiedenen Gründen mit den drei bekanntesten Musketieren Athos, Porthos und Aramis an und fordert sie jeweils zu einem Duell, das allerdings von den Truppen des Kardinals, die alle vier Verhaften wollen, gestört wird. Im Folgenden Kampf besiegt D’Artagnan die Angreifer fast im Alleingang. Doch anstatt die vier Kämpfer zu bestrafen, wie es der erboste Kardinal Richelieu von ihm fordert, belohnt sie der junge König Louis und nimmt D’Artagnan in die Reihen der Musketiere auf.
Während es sich die vier daraufhin gut gehen lassen, nehmen die Probleme ihren Lauf. Lady De Winter, die die Musketiere einige Zeit davor bei einem Auftrag in Venedig verraten hat, schmiedet mit Kardinal Richelieu finstere Pläne, um Frankreich in einen Krieg mit England zu stürzen, damit der Kardinal so die Herrschaft über Frankreich von König Louis an sich reißen kann. In letzter Minuten erfahren die vier Musketiere durch Constance, einer Zofe der Könige, von der Intrige und setzen alles daran, Frankreich zu retten und die Intriganten zur Strecke zu bringen.
Hintergrund
Es gibt vermutlich nur wenige Bücher, die öfters verfilmt worden sind, als „Die drei Musketiere“ von Alexandre Dumas. Im vorliegenden Fall ist es dann, je nach Zählweise, wohl Nummer 14 bis 20. Die bekannteste und meiner Meinung nach auch gleichzeitig beste Verfilmung ist wohl die aus dem Jahre 1973 mit Michael York (D’Artagnan), Oliver Reed (Athos), Frank Finlay (Porthos), Richard Chamberlain (Aramis) und Charlton Heston (Richelieu).
Normalerweise war großes Kino für den internationalen Markt „Made in Germany“ in den letzten Jahren untrennbar mit dem Filmproduzenten Bernd Eichinger verbunden. Unter seiner Obhut entstanden namhafte Verfilmungen wie „Der Name der Rose“, „Resident Evil“, „Fantastic Four“ oder „Das Parfüm“. Sein plötzlicher Tod im Januar 2011 hat eine große Lücke hinterlassen. Wie groß diese ist, wird bereits an den drei Musketieren, die im Jahr seines Todes entstanden sind, deutlich.
Kritik
Um die Frage aus der Einleitung zu beantworten: Nein, tun sie nicht. Schauspielgrößen wie Orlando Bloom, Mila Jovovich oder Til Schweiger allein, oder auch zusammen, reichen nicht aus, um einen guten Film zu generieren. „Dei Drei Musketiere“ stellt den missglückten Versuch dar, bereits gründlich durchgekautes Material für eine jüngere Generation mit viel Effekten und bekannten Schauspielern aufzubereiten und als Leckerbissen zu präsentieren.
Sicherlich, viel zum Sehen bekommt der Zuschauer allemal. Sowohl für die Frauen, als auch für die Männer ist genug vorhanden und das liegt nicht nur an den prächtigen Kulissen und den herrlichen Kostümen, mit denen der Film trotz allem punkten kann. Allerdings hat es Regisseur Paul W. S. Anderson, der im übrigen mit Mila Jovovich verheiratet ist, nicht geschafft, dem Film einen einheitlichen und stimmigen Guss zu verpassen. Dem Film fehlt das gewisse etwas – das harmonische Zusammenspiel, der Rhythmus und natürlich die richtige Beimischung von Situationskomik. Alles zusammen sind das nämlich die essentiellen Bestandteile, die ein klassischer Mantel-und-Degen-Film wie „Die drei Musketiere“ unbedingt braucht.
Technische Details:
- Bildformat: 1920x1080p – 2.35:1 in 16:9
- Sprachen: Deutsch und Englisch in DTS-HD HR 5.1
- Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
- Spielzeit: 111 Minuten
Extras:
- Makong-of
- Historische Information zu den Drehorten
- Deleted & Extended Scenes
- Musikclip Take That „When We Where Young“
- Darstellerinfos
Fazit
„Die drei Musketiere“ hat extreme Höhen und Tiefen. Zum einen fehlende Spannung und zum Teil schlecht gespielte Szenen, dafür aber zum anderen prächtige Gewänder, Kulissen und Luftschiffe. Verschiedene Stimmen behaupten ja, dass einem „Die drei Musketiere“ gefallen wird, wenn man auch ein Fan von „Fluch der Karibik“ ist. Eine Meinung die ich nicht ganz nachvollziehen kann, da mir „Fluch der Karibik“ ausgesprochen gut gefällt ich aber mit den drei Musketieren so meine Probleme habe und das liegt nicht an den Luftschiffen im 17. Jahrhundert – Hey im Übrigen eine geile Idee.
Mir persönlich hat eher die Gesamtumsetzung dieses Klassikers nicht zugesagt. Vielleicht auch deshalb, weil ich die alten Verfilmungen kenne und immer noch für gut erachte. Fans von klassischen Verfilmungen sollten daher um den Film einen großen Bogen machen, da sie am Ende nur enttäuscht sein werden. Ob der Rest mit dem Film glücklich sein wird steht auf einem anderen Blatt. Wer leichte Unterhaltung und spannungsarme Filme mag, könnte wohl mit der Neuverfilmung ganz gut liegen. Generell lohnt es sich aber noch zu warten, bis der Film für weniger Geld zu haben ist.
Die normale Blu-ray Fassung gibt es momentan für rund 17 Euro zu kaufen. Für die 3D Version des Films muss man mit guten 20 Euro rechnen.
Bilder:
(c) Constantin Film
Schlagworte: Alexandre Dumas, Aramis, Athos, Bernd Eichinger, Blu-ray, Constance, D’Artagnan, Die drei Musketiere, Kardinal Richelieu, König Louis, Kritik, Mila Jovovich, Orlando Bloom, Paul W. S. Anderson, Porthos, Review, Rochfort, Til Schweiger