„Content-Allianz pro ACTA“ fordert rasche Ratifizierung

Das Echo der Netzgemeinde auf die drohende Ratifizierung des ACTA-Abkommens am 11. Februar 2012 war enorm. In mehreren deutschen Städten demonstrierten gleichzeitig mehrere zehntausend Menschen aus sämtlichen Gesellschaftsschichten gegen das sogenannte „Anti-Counterfeiting Trade Agreement“. Das ließ die Nutznießer dieses geheimen Abkommens nicht kalt. Die „Content-Allianz pro ACTA“ fordert nun eine rasche Ratifizierung des Handelsabkommens von der Bundesregierung.

Die deutsche „Content-Allianz pro ACTA“ – in der unter anderem die ARD, das ZDF, die GEMA, der Börsenverein des deutschen Buchhandels, der Bundesverband Musikindustrie und der Verband Privater Rundfunk- und Telemedien (VPRT) organisiert sind – fordert die Bundesregierung dazu auf, das Handelsabkommen ACTA so schnell wie möglich zu unterschreiben. In einer Pressemitteilung sprechen die Beteiligten unter anderem von einer „Generation, in der viele ohne jedes Unrechtsbewusstsein für digitalen Diebstahl aus Schule und Elternhaus in die große Welt des Internets entlassen worden“ seien. Die „sogenannte Netzgemeinde“, wie die Gegner von ACTA von diesem losen Zusammenschluss offiziell genannt werden, habe sich auch der Diskussion darüber entzogen, wie der existenzielle Schutz geistigen Eigentums mit einem modernisierten Urheberrecht bewahrt werden könne.

Der Widerstand gegen ACTA reißt unterdessen nicht ab. Der unter anderem von der Piratenpartei organisierte Protest in Deutschland wird schon am 25. Februar 2012 in eine neue Runde gehen. In vielen deutschen Großstädten soll weiter gegen ACTA demonstriert werden. Die Gegner des geheimen Deals zwischen Verlagen, Lobbyisten und staatlichen Institutionen bemängeln vor allem dessen undemokratisches Zustandekommen an den Konsumenten vorbei und fordern einen offenen Diskurs über eine Modernisierung des Urheberrechts an Stelle der Zementierung alter Geschäftsmodelle, die sich in einer digitalisierten Welt nur mit höherer Gewalt durchsetzen lassen.

Quellen: DWDL.de | ZEIT online

Bild:
(cc-by-sa) Lars Haise / lars-haise.de

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