Review: Anno 2070 (PC)

In „Anno“ dreht sich alles um den Aufbau einer aufblühenden Stadt und der dazugehörigen Wirtschaft. Der Spieler findet sich als Entdecker einer Insellandschaft wieder, die es zu sichern gilt. Der fünfte Teil der beliebten Aufbaustrategie-Reihe überrascht mit einem neuen Setting, einer detaillierten Spielwelt und einen noch ausgetüftelterem Wirtschaftssystem.

Der Login 

Beim Starten von „Anno 2070“ erscheint zunächst der uPlay-Startbildschirm. Nach erfolgreicher Aktivierung und Login mit einem uPlay-Konto kann man hier Bonusobjekte, sogenannte Rewards, erwerben. Es handelt sich hierbei wieder einmal um ein Wallpaper, einen zusätzlichen Warentransporter, ein Portrait Bild für E.V.E und eine Bonus-Mission. Die zum Einlösen der Rewards notwendigen Bonuspunkte kann man durch den erfolgreichen Abschluss von vier verschiedenen Aktionen erhalten. Die Idee mit den Rewards ist nicht schlecht, leider ist die Anzahl an Missionen und Rewards aber so gering ausgefallen, dass dieses System mit Sicherheit keine Langzeitmotivation beim Spieler wecken wird. Der uPlay-Startbildschirm zeigt zudem aktuelle Nachrichten an, sodass man über Serverausfälle oder -upgrades informiert wird.

Das Jahr 2070

Im neuen Teil der Serie befinden sich die Spieler in einer Zukunft, welche von Klimawandel und Umweltzerstörung gezeichnet ist. Die folgen dieses Spektakels sind Dürren, Überschwemmungen und ein steigender Meeresspiegel. Gebiete, welche früher fruchtbare Regionen waren, sind nun gefährliche Gebiete geworden. Auch die Wohnräume werden durch die Probleme weniger.

Landesgrenzen gibt es nicht mehr. Es gibt nur drei große Konzerne, die das Sagen haben. Da sind zunächst die Tycoons, vertreten durch das Unternehmen Global Trust Inc. Das Konzept des Unternehmens ist es, starkes Wachstum zu erzeugen und möglichst viele Rohstoffe und sonstige Ressourcen zu heben. Mit ihrer rücksichtslosen Handlungsweise sind die Tycoons wesentlich für die Verschmutzung der Umwelt verantwortlich. Im Spiel äußert sich das dadurch, dass die Gebäude der Tycoons effizienter sind als die der anderen Fraktionen, allerdings ist die Ökobilanz schlechter und es kommt vermehrt zu Naturkatastrophen.

Dann gibt es die Ecos. Wie der Name schon vermuten lässt, leben diese Menschen in Harmonie mit der Umwelt und versuchen, nur erneuerbare Ressourcen zu verwenden. Großer Vertreter ist hier die Eden Initiative, eine Umweltbehörde, die auf dem Planeten immer beliebter wird. Die Ecos erleiden weniger Umweltkatastrophen, die Ökobilanz ist besser und die Bewohner sind zufriedener als die der anderen Fraktionen. Allerdings sind die Gebäude weniger effizient und eine Verschlechterung der Ökobilanz der Gruppierung führt zu einer starken Verschlechterung der Gesamtsituation.

Als dritte Fraktion gibt es die Techs. Diese sind die Forscher unter den drei Fraktionen. Die Techs betreiben viel Forschung in Universitäten, Akademien und Ausbildungszentren und arbeiten für die Organisation S.A.A.T. (Scientific Academy for Advanced Technologies).

Das tolle an „Anno 2070“ ist, dass die Grenzen zwischen den Fraktionen durchlässig konzipiert sind. So muss sich der Spieler nicht exklusiv für eine Fraktion entscheiden, sondern kann je nach Lust, Laune und Einsatzzielen Technologien der drei Gruppierungen verwenden. Zudem beeinflussen sich die Technologien der Tycoons, Ecos und Techs auch untereinander. So erlaubt die Tech-Technologie den Tycoons umweltfreundlichere Gebäude zu bauen, die gleichzeitig auch mehr produzieren. Die Ecos wiederum können ihre weniger effizienten Gebäude durch die Verwendung von Tech-Technologie verbessern und die Produktion steigern.

Die Kampagne

Neben dem beliebten Endlosspiel bietet „Anno 2070“ eine packende Story, welche mit langsam ansteigendem Schwierigkeitsgrad auch Neulinge an das Spiel heranführt. Sie lernen dort alles über Handel und Erschaffen von Städten. Dabei kommt die Kriegsführung aber nicht zu kurz. Eine riesige Neuheit ist bei „Anno 2070“ ist außerdem das Bereisen der Unterwasserwelt, in der seltene Ressourcen auf den Spieler warten.

Nach einem Unfall der Anlage 13, welche durch eine neue Turbine ausgelöst wurde, wird die Verantwortung auf den Spieler übertragen. Nachdem eine Ölkatastrophe durch die Hilfe der Ecos verhindert werden konnte, muss der Spieler den Techs bei ihren Forschungen helfen. Sie suchen nach einer der ersten Archen: Der Virago. Bei der Entschlüsselung der Daten wird F.A.T.H.E.R, die KI der Techs, von einem Supervirus infiziert. Die nun Amok laufende KI kann nur mit Hilfe aller drei Fraktionen besiegt werden.

Und dann?

Wer nach dem Durchspielen der Kampagne immer noch nicht genug hat, darf sechs Einzelmissionen meistern, eine siebte Kampagne kann im uPlay-Startbildschirm mit 40 Credits freigeschaltet werden. Innovativ sind regelmäßig wechselnde Missionen, die in der Kommandozentrale unter den Punkten „Tagesgeschehen“ und „Weltgeschehen“ zu finden sind. Für die Aktualisierung dieser Einsätze ist natürlich eine Onlineverbindung notwendig.

Um die Onlinecommunity stärker miteinander zu verbinden gibt es zudem noch Senats- und Weltratswahlen. Bei diesen kann man sich für politische Vertreter einer der drei Fraktionen entscheiden. Diese Wahlen finden in regelmäßigen Abständen statt und werden in der Kommandozentrale angezeigt. Das Wahlergebnis wirkt sich dann auch tatsächlich auf das Spiel aus, denn jedem Kandidaten ist ein bestimmter Effekt zugeordnet. So kann sich zum Beispiel beim Erfolg des Kandidaten der Eden-Fraktion die Ökobilanz aller Inseln verbessern, gewinnt dagegen der Tycoon-Vertreter, steigt die Effizienz der CO2-Speicher und setzt sich der S.A.A.T.-Politiker durch, sinkt die Entwicklungszeit für neue Technologien. Die Effekte ändern sich natürlich mit den Kandidaten mit.

Fazit

Mit „Anno 2070“ ist es Related Designs und Ubisoft gelungen ein bewährtes Spielkonzept zu modernisieren und in einem neuen Setting erfolgreich umzusetzen. Eine fantastische Grafik macht das Spiel noch interessanter. Neulinge werden gezielt an das Spielgefühl herangeführt. Der Sprung in die Zukunft ist sehr gelungen. Kritikpunkte gibt es nur wenige und die technische Umsetzung ist solide. Mit dem Kauf von „Anno 2070“ holt man sich definitiv monatelangen Spielspaß ins Haus, daher von mir eine klare Kaufempfehlung!

Bilder:
(c) Presseserver Ubisoft 

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