Millencolins sechster Streich heißt „Kingwood“

Die schwedischen Punkrocker der Band Millencolin veröffentlichen, wiehier schon berichtet, am 29.03.2005 ihr neues Album unter dem Titel „Kingwood“. Der Frage, ob Millencolin das hoheNiveau der beiden letzten Platten („Pennybridge Pioneers“ und „Home From Home“) halten oder sogar steigern konnten, werde ich mich nun widmen.

Doch eines von Erik Ohlsson (Gitarre) vorangestellt: „Das waren die besten Aufnahmen, die ich je gemacht habe. Alles war total locker – tolle Atmosphäre und die ganze positiveEinstellung der Platte gegenüber. Wir haben nur rumgehangen und Spaß gehabt.“

„Kingwood“ – ein seltsamer Name. Es ist sowas wie ein „Insider“. Schuld daran ist, wie an so vielem, Nikola Sarcevic. Der Sänger, Bassist und Denker der vierköpfigenBand kaufte sich einst eine Anlage der Firma „Kenwood“, die er seitdem `Kingwood´ nannte. In Schweden nennt man den Elch „den König der Wälder“ und so kommen wir zu dem interessanten Design der CDSoftcase Verpackung. Auf der Front sind die vier Bandmitglieder als Comicfiguren abgebildet. Fredrik Larzon (Drums), Erik Ohlsson (Gitarre) und Mathias Färm (Gitarre) halten Gewehre. NikolaSarevic (Bass & Gesang) steht im Vordergrund mit einem Elchgeweih auf dem Kopf. Im Hintergrund sind Tannenwälder hinter zwei überdimensionalen Lautsprechern zu erkennen. Wenn man nundas Softcase öffnet, findet man wieder die gleichen Motive der Frontseite, nur der Sänger scheint erschossen zu sein, da er als Wandtrophäe abgedruckt ist. Das Design der CD istschlicht in weiß gehalten.
Schön und gut, geht es hier nun um das Design oder um die Musik, mag sich nun manch einer denken, also wende ich mich der Musik zu.
Die CD eingelegt und Play gedrückt, sollte man sich schon gleich hinsetzen und anschnallen, denn es geht direkt rockig los. Mit dem ersten Track „Farewall My Hell“ istman sofort wieder an die alten Millencolin Klänge der ersten CDs erinnert. Melodisch und dennoch energievoll geht es dann auch weiter mit „Birdie“. Titel 3 („Cash or Clash“) und 4 („Shut You Out“) sind zwei ruhigere Lieder die zum Nachdenken anregen. „Biftek Supernova“startet dann wieder voll durch und regt zum Tanzen an. Dieser Track ist sogar momentan auf der Homepage der Band downloadbar.
Den siebten Titel des Albums werdet ihr nun öfters auf #Musik.eXTreMe hören, denn es ist die erste Auskopplung des Album. Der Song „Ray“ begeistert mit vertrautenKlängen und ist dennoch ein Neuanfang. Denn der Titel bezieht sich, laut Pressetext, auf den Ausdruck ‚Panta Rei‘ des griechischen Philosophen Heraklit. „Es bedeutet, dass mannicht zweimal in den gleichen Fluss steigen kann und ich denke, dass ist symbolisch für das Leben.“, so Nikola.

„Mooseman’s Jukebox“ erinnert mich persönlich musikalisch ganz stark an das Album „Pennybridge Pioneers“, Album Nummer 4, und das bisher beste Millencolin Album was bisher erschienen ist. „Hard Times“ bildet ein abgerundetes und stilvolles Ende des Albums. Nach mehrmaligem Hören kann man gar nicht genug von dem schwedischen Melodie-Punk-Rock bekommen. Als besonderen Bonus habenMillencolin ein 50-minütiges Studio Tagebuch dazugepackt. Während der Produktion für das Album wurde regelmäßig ein Video der Aufnahmearbeit ins Internet gestellt und dasist nun zusammengeschnitten auf der CD zu finden.

„Kingwood“ ist ein Album was die Erwartungen nicht enttäuscht und alle Fans begeistern wird. Ich schließe mich der Meinung der Plattenfirma an, die sagt:„“Kingwood“ […] ist das Ergebnis aus ihrer [Millencolin] inzwischen gewonnnen Reife und Verantwortung: zwölf Gaspedaldurchdrückende, feuerspeiende Boxensprenger,angetrieben durch eine chemische Reaktion des Politischen und Persönlichen und durchzogen vom aufrichtigen Aufflammen der Leidenschaft. „Kingwood“ ist nicht nur die schnellste und ehrlichstePlatte, die die Band aus Örebrö je auf Band gebannt hat, sondern auch die zusammenhängendste, eleganteste, vielfältigste, und energetischste.“ jz

Quelle: Millencolin.com, BurningHeart.com

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