Ein Kommentar
Blendet einfach mal aus, was ihr in den vergangenen Wochen und Monaten in den deutschen Qualitätsmedien wie „Der Spiegel“, „tagesschau“ oder „heute journal“ über Libyen und den bösen Machthaber Muammar al-Gaddafi gehört habt und lasst euch im nachfolgenden Video mal die nackten Tatsachen auf der Zunge zergehen.
Denn anders als das transatlantische Bündnis (NATO) glaubhaft zu vermitteln versucht, birgt Libyen eine große Fülle an Bodenschätzen. Neben dem „schwarzen Gold“ (Erdöl), beherbergt das Land auch noch große Mengen an Edelmetallen wie Gold. Waren es am Ende also nicht die – wie in schlechten Hollywood-Filmen dargestellten – „humanitären Dienste“, für die der Westen bereit war, eigene Soldaten zu opfern? Ist die losgebrochene Revolution der Bevölkerung letztlich nur Mittel zum Zweck gewesen, sich an den Schätzen des Landes „zu bedienen“?
In den vergangenen Tagen habe ich auf Facebook viele Diskussionen – auch Erfolgsrufe und Kriegsbefürwortungen – mitverfolgt und muss gezwungenermaßen zu folgender Frage kommen: Wer ist wirklich so naiv zu glauben, dass die NATO oder der Westen ein Wohlfahrtsverein sind? Wer glaubt an den Mann mit der weißen Weste, der die Menschheit völlig ohne eigenen Vorteil „vor dem Bösen“ rettet?
Revolutionen sind – das zeigt uns die Geschichte – in der Regel (mit wenigen Ausnahmen) immer blutig verlaufen. Aber was die Geschichte auch zeigt: Sobald sich dritte Parteien in einen inneren Konflikt einmischen, droht die Ausplünderung eines gesamten Volkes. Auch beim losgebrochenen Irak-Krieg wurde von Seiten der USA immer wieder versucht, den Menschen gut inszeniert zu demonstrieren, dass der Einmarsch auch von der irakischen Bevölkerung „als Befreiung“ gewünscht sei. Was daraufhin folgte, war die systematische Ausplünderung des Landes. Es warteten schließlich mehrere Millionen, wenn nicht sogar Milliarden Barrel „schwarzes Gold“ in der Wüste. Und wie wurde das Land vom Westen hinterlassen? Heute steht der Irak permanent am Abgrund eines blutigen Bürgerkriegs und den Menschen geht es unter der Marionettenregierung der USA sogar wesentlich schlechter, als es ihnen unter Saddam Hussein ergangen ist.
Freilich ist der Irak-Krieg nicht vergleichbar mit der Intervention in Libyen. Schon lange bevor die NATO sich überhaupt für ein Eingreifen entschied, gingen die Truppen von Gaddafi gewaltsam gegen das eigene, aufbegehrende Volk vor. Dies will ich auch gar nicht unbestritten lassen. Aber in der arabischen Liga haben wir noch völlig andere Krisenherde, wie zum Beispiel Syrien. Wieso schaut hier der Westen nur zu und wird nur – aller höchstens – mahnend gegen die Regierung tätig? Was macht der heldenhafte Westen gegen Saudi Arabien, wo Revolutionen schon im Keim erstickt werden? Bei letzterem unterstützt sogar der Westen – nachweislich – die Unterdrückung der Bevölkerung. Deutschland hat erst kürzlich eine größere Panzerlieferung an die Saudis klar gemacht – mit Menschenräumschild, um Aufstände schnell und mit wenig Aufwand auflösen zu können.
Ich frage also noch mal: Wer ist so naiv und glaubt, dass wir – der Westen – ein Wohlfahrtsverein sind? Hier schreit alles nach Doppelmoral. Und wir intervenieren nur dort, wo unser Wohlstand gesichert wird. Die Menschen interessieren nur zweitrangig. Was wichtig ist, sind die Bodenschätze und die Sicherung eben jener Rohstoffe für unsere Industrie. Können wir da als Bevölkerung sagen, dass die Einmischung richtig war, wenn die einzigen, die davon profitieren, wieder einmal mehr die großen Konzerne sein werden?
Bilder:
NATO / Wikipedia.de
Bundeswehr / Wikipedia.de
Schlagworte: Berichterstattung, Bodenschätze, Gold, Intervention, Kommentar, Libyen, Medien, Muammar al-Gaddafi, NATO, Revolution, Rohöl, Russia Today, Saudi Arabien, Syrien