Hackern gelingt Autodiebstahl per SMS

Textnachrichten reichen um Alarmanlage auszutricksen

Es klingt wie aus einem Agentenfilm: Autodiebe stehlen einen Wagen, jedoch nicht – wie man vielleicht vermutet – mit einer Brechstange und roher Gewalt, sondern mit einem Laptop und einem Handy. Durch das Versenden von SMS-Kurznachrichten wird die Alarmanlage des Autos ausgetrickst und sogar der Motor ferngestartet.

Alarmanlagen reagieren auf Mobiltelefone

Eine Studie von Don Bailey und Mat Solnik, IT-Spezialisten von der privaten Sicherheitsberatungsfirma „iSEC Partners“, bringt ein beunruhigendes Ergebnis an den Tag: In einigen Fällen sind heutzutage nur noch Textnachrichten nötig, um einen Autodiebstahl zu vollziehen.

Durch SMS-Nachrichten wird es Hackern ermöglicht, die Alarmanlage einiger Autotypen zu umgehen. Die Türen lassen sich öffnen und sogar der Motor kann über diese Methode ferngestartet werden. Auch moderne GPS-Empfänger können angezapft werden und somit Informationen über zurückgelegte Strecken preisgeben.

Möglich gemacht wird dies durch die Tatsache, dass jeder Alarmanlage eine Mobilfunknummer zugewiesen wird. Normalerweise sind diese Nummern nicht öffentlich zugänglich, sondern nur den Netzbetreibern bekannt. Hackern ist es jedoch nicht unmöglich, Zugriff auf diese Handynummern zu bekommen und damit ganz einfach Autotüren zu öffnen und Motoren zu starten.

Fatal: Es ist nahezu unmöglich, einen solchen „Hackerangriff“ auf eine Alarmanlage zu unterbinden, da der Empfang von Textnachrichten durch die Geräte selbst nicht blockiert, sondern allein durch den Mobilfunkanbieter unterbunden werden kann.

Gefahr auch für andere Geräte

Noch gefährlicher wird es, wenn sich diese Methode auf andere Geräte übertragen lässt, die ebenfalls drahtlose Kommunikationssysteme nutzen. So könnten etwa Verkehrsampeln oder Bankautomaten gefährdet sein. Hackern ist es mit SMS-Mitteilungen erst vor kurzem gelungen, Smartphones aus den Mobilfunknetzen auszuschließen.

Auch GPS-Empfänger, die neben Satelliteninformationen auch Daten aus den Mobilfunknetzen nutzen, könnten über SMS-Nachrichten angegriffen werden. Dadurch gelingt es Hackern beispielsweise, die genaue Route, die ein PKW zurückgelegt hat, auszulesen.

Quelle: n24.de

Bild:
(cc-by) re-ality / Flickr.com

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