Mavs deklassieren Lakers (122-86)
Es war ein historischer Abend, an dem Rekorde gebrochen wurden, eine Trainer-Legende sein letztes Spiel auf der Bank bestritt und der amtierende Champion vom Parkett gefegt wurde. Herausragender Akteur: Jason Terry! Was „Jet“ vor heimischer Kulisse ablieferte, war schon fast übermenschlich!
Dallas Mavericks machen Sweep perfekt
Hätte vor den Playoffs jemand prophezeit, dass die Los Angeles Lakers kein einziges Spiel im Halbfinale der Western-Conference gewinnen würden – man hätte ihn für verrückt gehalten. Hätte er prophezeit, dass Dallas für den Sweep (Erreichen der nächsten Runde ohne Spielverlust) verantwortlich sein würde – man hätte ihn verspottet und verhöhnt. Und hätte er dann noch gewagt vorherzusagen, dass die Lakers an die Wand gespielt werden würden – man hätte ihn gesteinigt, verprügelt und nie wieder ein NBA-Stadion betreten lassen. Nach der vergangenen Nacht jedoch sieht alles ganz anders aus. Die „Mavs“ haben das Undenkbare Wirklichkeit werden lassen. Der Champion ist draußen und man muss nach dem gestrigen Tag sagen: Völlig zu Recht!
„Jet“ on Fire!
Was sich im heimischen „American Airlines Center“ abspielte, ist kaum in Worte zu fassen. Dallas demolierte die Lakers! Zu keinem Zeitpunkt war das Weiterkommen der Texaner auch nur im Geringsten gefährdet. Hauptverantwortlich dafür war ausgerechnet ein Bank-Spieler: Jason Terry! Um ansatzweise greifbar zu machen, was der zweitbeste sechste Mann der NBA aufs Parkett zauberte, hier ein paar Zahlen: 32 Punkte, davon allein 27 durch Dreier – NBA-Playoff-Rekord! Kein Spieler hat jemals so viele Drei-Punkte-Würfe in einem Playoff-Spiel verwandelt. Dazu kamen noch vier Assists und sogar ein Block. Unterstützung bekam Terry unter anderem von Peja Stojakovic. Er streute von der Bank 21 Punkte ein, darunter ebenfalls starke sechs Dreier. Die Bilanz für Terry und Stojakovic: 53 Punkte, 15 versenkte Würfe von „Down-Town“ – ebenfalls Playoff-Rekord! Bei all den Big-Points ging Dirk Nowitzki fast etwas unter. Der deutsche Power-Forward lieferte 17 Punkte und trug so nicht unwesentlich zum Weiterkommen seines Teams bei.
Was war eigentlich mit den Lakers los?
Nicht viel, muss man sagen! Zu keinem Zeitpunkt fand der amtierende Champion richtig ins Spiel. Selbst Superstar Kobe Bryant (17 Punkte und damit bester Werfer seines Teams) konnte die bittere Niederlage nicht verhindern. Dallas spielte einfach zu gut. Das Rezept für den Sieg: Größtmögliche Ausbeute von Außen, eine überragende Defense und eine Bank, die ein Feuerwerk abbrannte. Ganz stark! Nur 39 Punkte hatten die Lakers bis zur Halbzeit erzielen können. Mehr war nicht drin! So frustriert war man bei „Purp&Yellow“, dass man sich nur noch durch Unsportlichkeiten zu wehren wusste. Lamar Odom und Andrew Bynum wurden nach groben Foulspielen gegen Nowitzki und J.J. Barea disqualifiziert. Ganz bitter war die Niederlage wohl auch für Phil Jackson, den Coach der Lakers. Für ihn war es das letzte Spiel seiner großen Trainer-Karriere.
Gegner im Finale – Memphis oder Oklahoma
Mavs vs. Grizzlies – Finalgegner 2011?
Mit diesem Hintergrund müsste man den zu Beginn angesprochenen armen, verprügelten und verstoßenen Propheten wohl auf Knien anflehend zur Rückkehr bewegen müssen. Denn die „Mavs“ haben das scheinbar Unmögliche geschafft. Der Champ ist draußen und das völlig verdient. Und, was viel wichtiger ist – Dallas zieht zum ersten Mal seit 2006 wieder in ein Conference-Finale ein. Dort wird man dann entweder auf die Memphis Grizzlies oder die Oklahoma Thunder treffen. Für den Moment darf sich das Team um Coach Rick Carlisle aber erst einmal über den Final-Einzug freuen und in den nächsten Tagen regenerieren, ehe es im nächsten Spiel wieder heißt: Go Mavs!
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