Holt Dortmund die Schale?

80.720 Zuschauer im Signal Iduna Park in Dortmund am 30. Fußball-Bundesliga-Spieltag. Nach dem 3:0-Erfolg über den SC Freiburg am Sonntag, steht die Mannschaft aus dem Ruhrgebiet nach wie vor auf Platz 1 in der Liga. Ist dieser junge Trainer Jürgen Klopp ein Meistermacher?

Ein schwarz-gelber Traum ist das, was sich in der ersten Fußball-Bundesliga der Saison 2010/2011 andeutet. Der Deutsche Fußballmeister wird wohl nicht, wie üblich, aus München kommen, sondern aus dem Ruhrgebiet. Der Ballspielverein Borussia 09 e.V. Dortmund ist mit dem 3:0-Sieg über die Freiburger aus dem Breisgau auf der Zielgeraden zur siebten Meisterschaft (dreimalig in der Oberliga und dreimal in der Bundesliga).

Die Südtribüne

Meisterlich ist aber nicht nur das Fußball, sondern auch die Fans. Bei jedem Spiel ist das alte Westfalenstadion ausverkauft und die legendäre Südtribüne in der ganzen Liga gefürchtet. Bier, Schweiß und das ein oder andere Tor ist es, was die rund 25.000 Kartenbesitzer zweiwöchentlich auf die Ränge treibt. Angestachelt durch die Liebe zum Verein haben so manche Fans seit 30 Jahren eine Dauerkarte, wobei der letzte Titelgewinn neun Jahre zurück liegt. Nach 3.285 Tagen nun also erneut ein Grund, die Fetzen fliegen und Bayern klein aussehen zu lassen?

50.000 Hände für den BVB

Die Liga weggekloppt

„Sieg! Sieg! Sieg!“, hallt es von der Südtribüne nach dem lockeren 3:0-Heimsieg. 69 Zähler können die Dortmunder nun auf ihrem Punktekonto verbuchen, die verfolgende Werkself aus Leverkusen ist nach der 5:1-Schmach gegen Bayern München nur noch ein schwächelnder Meisterverfolger mit 61 Punkten. Für Dortmund trafen der 18-jährige Mario Götze (23. Minute), Robert Lewandowski (43.) sowie Kevin Großkreutz (78.). Der gebürtige Pole Lewandowski kam erst vor einem knappen Jahr für eine Ablösesumme von 4,5 Millionen Euro und hat in der Bundesliga-Saison 2010/2011 insgesamt sieben Mal getroffen. Großkreutz, der schon einmal in der Jugend für die Borussen gespielt hat, kam Anfang 2009 ablösefrei von Rot-Weiss Ahlen. Er hat in diesem Spiel seinen siebten Treffer gemacht und hat so wieder einmal sein Talent am Ball gezeigt.

Erfolg ist cool und umgekehrt

Jürgen Klopp dagegen hat sein Talent als Trainer gezeigt. Er kam im Juli 2008 mit leichter Schalke-Abneigung zu dem schwarz-gelben Verein. Der in Stuttgart geborene Fußball-Fanatiker hat wieder einmal bewiesen, dass sein System funktioniert, und dass die Freude am Sport zu allererst vom Trainer ausgehen muss. Mit seinen Transfers hat er alles richtig gemacht, aber auch menschlich wird von ihm immer nur Gutes berichtet. Während ein kalter Taktiker, wie van Gaal es war, zwar auch eine Meisterschaft gewinnen kann, überzeugt Klopps Spiel-System durch freche und clevere Spielzüge, sein taktisches Verständnis verband er 2006 mit der Analyse der Weltmeisterschaft im ZDF, wofür er auch später einen Fernsehpreis gewann. Sein Verständnis für Spieler und deren Anliegen bringt ihm nicht nur Erfolg auf dem Rasen ein. Doch da besonders.

Erfolg schafft Geld

Die Marktwertanalyse zeigt: Klopp hat mit den Neuzugängen ein glückliches Händchen bewiesen. Shinji Kagawa beispielsweise, der berühmteste Japaner in der Fußball-Bundesliga, wechselte im Juli 2010 von Osaka nach Dortmund. Bei diesem Transfer war zwar die Ablösesumme unbekannt, Klopp und Co. werden aber wohl nicht zu tief in die Tasche gegriffen haben, galt der Spieler doch eher als unbekannt. Sein Marktwert damals lag bei 2,5 Millionen Euro, heute bei 8 Millionen. Mario Götze erhöhte seinen Marktwert von einer knappen Millionen Anfang 2009 auf schlappe 12,5 Millionen Euro. Eine Steigerung um 1.250 Prozent. Das schafft wohl nur einer – der Meister.

Quellen: Transfermarkt.de [1] [2] [3] [4] | Fussballtransfers.com | Faz.net | Bundesliga.de | Wikipedia.de [1] [2]

Bilder:
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(c) Christopher Neundorf / Wikimedia.org
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