Rösler verteidigt verpflichtende Pflegezusatzversicherung

Hamburg (ddp). Gesundheitsminister PhilippRösler (FDP) hat der schwarz-gelben Regierung unter dem damaligen Kanzler Helmut Kohl (CDU) eine falsche Entscheidung bei der Einführung der Pflegeversicherung vor 15 Jahren vorgeworfen.«Es war ein Fehler, bei der Einführung der Pflegeversicherung nicht von Anfang an auf Kapitaldeckung zu setzen, sondern nur auf ein Umlageverfahren», sagte Rösler derWochenzeitung «Die Zeit». Die Demografie schlage bei der Pflege noch viel stärker durch als bei der Gesundheit.

Rösler verteidigte die geplante Einführung einer verpflichtenden Zusatzversicherung für die Pflege. «Schon bei Einführung der Pflegeversicherung waren sich doch alle einig,dass man eine verpflichtende fünfte Säule braucht», sagte Rösler und fügte hinzu: «Und darauf bauen wir jetzt auf.»

Den Krankenkassen will Rösler zudem die Möglichkeit geben, eine gesunde Lebensführung der Versicherten zu belohnen. Krankenkassen müssten verschiedene Dinge ausprobierenkönnen, sagte Rösler. Es heiße immer, Prävention sei die beste Form der Kostensenkung. Aber dieser Einsicht seien bisher nicht genug Taten gefolgt. Er hob hervor, dasGesundheitssystem müsse mehr Anreize dazu geben, «gar nicht erst krank zu werden.»

Rösler betonte in diesem Zusammenhang auch die Eigenverantwortung der Versicherten. Bei der Wahl der Krankenkasse oder eines Krankenhauses für eine planbare Operation könne man auchohne Medizinstudium Entscheidungen fällen. «Je besser ein Mensch aufgeklärt ist, desto souveräner kann er solche Entscheidungen fällen», sagte Rösler. Dasmüsse das Ziel sein.

(ddp)

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