Hannover (ddp-nrd). Sogenannte multiresistenteBakterien werden auch in niedersächsischen Krankenhäusern und Arztpraxen zunehmend zum Problem. Dies geht aus einem 2007 gestarteten Monitoring-Projekt hervor, dessen Ergebnisse am Dienstagerstmals vom Landesgesundheitsamt und vom Gesundheitsministerium vorgestellt wurden.
Danach nehmen die Resistenzen vieler Bakterien gegen Antibiotika «dem allgemeinen Trend in anderen Ländern» folgend weiter zu, wie der Präsident des Landesgesundheitsamts,Matthias Pulz, sagte. Er nannte die Entwicklung «problematisch», weil Patienten durch die nichtwirksamen Antibiotika «unter Umständen erst verzögert“ eine effektiveBehandlung erhielten. Dies könne zu Komplikationen mit schwerwiegenden Folgen führen.
Am Mittwoch findet der zweite europäische Antibiotika-Tag statt. In Niedersachsen war 2007 das sogenannte Monitoring System ARMIN (Antibiotika-Resistenz Monitoring in Niedersachsen) gestartetworden, um die Resistenzentwicklung landesweit zu beobachten. Die Daten werden von sieben großen Laboren zur Verfügung gestellt und vom Landesgesundheitsamt ausgewertet.
Laut Deutscher Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) in Berlin hat sich die Zahl der Infektionen mit multiresistenten Keimen in den vergangenen Jahren drastisch erhöht. Ein besondershäufig vorkommender Erreger ist der Staphylococcus aureus, der seinerseits mitunter Stämme bildet, die gleich gegen mehrere Antibiotika resistent sind. Der Anteil dieser sogenanntenMRSA-Stämme unter den Staphylokokken-Infektionen lag laut DGKH 1992 bei zwei Prozent und verdreizehnfachte sich bis 2007. Grund für die Verbreitung von MRSA- und anderer hartnäckigerBakterien ist vor allem mangelnde Hygiene in den Kliniken.
(ddp)
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