Berlin (ddp). Die Beteiligung an der Bundestagswahl isttrotz strahlenden Sonnenscheins in vielen Ländern bislang schwächer als vor vier Jahren. In Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Berlin, Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalzund dem Saarland lag die Wahlbeteiligung bis zum frühen Nachmittag deutlich niedriger als bei der Bundestagswahl 2005. Damals wurde mit 77,7 Prozent die geringste Wahlbeteiligung in derGeschichte der Bundesrepublik registriert. Laut Umfragen droht in diesem Jahr eine weitere Verschlechterung.
In Sachsen-Anhalt gaben bis 14.00 Uhr 34,5 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, bei der Bundestagswahl im Jahr 2005 waren es zu diesem Zeitpunkt bereits 40,7 Prozent gewesen, wie derLandeswahlleiter mitteilte. Auch in Sachsen lag die Beteiligung bis zum frühen Nachmittag deutlich unter dem Niveau von 2005. Laut Landeswahlleiterin gingen dort bis 14.00 Uhr 34,7 Prozent derWahlberechtigten an die Wahlurne. 2005 waren es zu dieser Zeit schon 42,7 Prozent gewesen. In Thüringen machten bis 14.00 Uhr 37,7 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch(2005: 43,2 Prozent).
Auch in Baden-Württemberg zeichnete sich eine niedrigere Wahlbeteiligung ab als vor vier Jahren. Eine ddp-Umfrage bei Wahlleitern in großen Städten ergab jeweils ein Minus von zweibis drei Prozent im Vergleich zur Bundestagswahl 2005. Im Saarland ergab sich bei Stichproben der Landeswahlleitung bis 14.00 Uhr eine Beteiligung von rund 40 Prozent der Wahlberechtigten. 2005 warenes zu diesem 43,6 Prozent gewesen.
In Rheinland-Pfalz registrierte die Landeswahlleitung bis 14.00 Uhr eine Wahlbeteiligung von rund 58 Prozent – im Vergleich zu rund 61 Prozent bei der Wahl 2005. Bei der Zählung inRheinland-Pfalz ist die Beteiligung der Briefwähler bereits miteinbezogen. Ohne sie ergab sich eine Wahlbeteiligung von bislang 39 Prozent.
In Berlin gaben laut Landeswahlleiter bis 12.00 Uhr 26,8 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, 2005 waren es bis zu dieser Uhrzeit 32,2 Prozent gewesen. In Berlin stellten in diesem Jahr abermit 20 Prozent so viele Wähler wie nie einen Briefwahlantrag.
Auch in Bayern lockte die Bundestagswahl bis zum Mittag etwas weniger Bürger in die Wahllokale als 2005. Eine ddp-Umfrage bei den Wahlleitern mehrerer großer Städte ergab eine leichtrückläufige Tendenz. Auch hier gab es jedoch vielerorts eine gestiegene Zahl von Briefwählern.
Gegen 15.30 Uhr wollte der Bundeswahlleiter in Berlin erste bundesweite Zahlen bekanntgeben.
(ddp)
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