In Rumänien brennt die Luft

Rumänien, übrigens Mitgliedsstaat der Europäischen Union, scheint so tiefin die Wirtschaftskrise hineingerutscht zu sein, dass schon die öffentliche Ordnung auf dem Spiel steht. Was der GdP-Chef Konrad Freiberg bereits für Deutschland vorhergesagt hat, scheintsich jetzt schon in dem ehemaligen Ostblock-Staat abzuspielen.

„Es wird ein Kollaps der inneren Sicherheit befürchtet, wenn nach der Bundestagswahl die Karten auf den Tisch gelegt werden“, so der GdP-Chef in einem Kommentar in der Zeitschrift der Polizeigewerkschaft (Seite 4). Tausende Polizisten sollen nun in Rumänien auf dieStraße gesetzt werden, damit droht ganz offensichtlich der Zusammenbruch von Recht und Ordnung in dem EU-Mitgliedsstaat.

In Bukarest gehen bereits erste Polizisten und Gewerkschafter auf die Straße, um den rumänischen Premierminister Eric Bloc mit den Tatsachen zu konfrontieren und zu fordern, dieEinsparungen zurückzunehmen. Dieser scheint sich jedoch von dem drohenden Chaos in seinem Land nicht beeindrucken zu lassen.

Steigende Arbeitslosigkeit sorgt für sozialen Zündstoff im Land

Ein weiteres Problem, welches das Land schwer trifft, ist die Tatsache, dass seit Beginn der Finanz- und Wirtschafttskrise rund 1,5 Millionen Rumänen in die Heimat zurückgekehrt sind, diebislang im Ausland gearbeitet haben. Nun haben diese Menschen ihre Jobs verloren und verschärfen damit die finanziellen Probleme des Staates noch weiter. Sicherheitsexperten gehen davon aus,dass aus purer Not heraus deshalb die Kriminalitätsrate stark ansteigen könnte, zusammen mit den Massenentlassungen bei der rumänischen Polizei. Bereits ohne Stellenstreichungen fehlendem Land rund 8.000 Polizeikräfte.

Das Bruttoinlandsprodukt in Rumänien ist seit Beginn der Krise um 8,8 Prozent gesunken. Damit werden die sozialen und politischen Spannungen im Land weiter angetrieben. Die Rezession selbst hatschon einen starken Anstieg bei den Gewaltstraftaten verursacht. Einzelne Polizeibeamte scheuen sich in der Öffentlichkeit über die Fakten auf den Straßen zu reden. Anonym bekennen siesich jedoch dazu, dass das Leben auf der Straße zwischenzeitlich zu einem Überlebenskampf geworden ist.

Pop-Queen rückt mit 400 eigenen Sicherheitskräften an

Am 26. August kam übrigens die Pop-Queen Madonna nach Rumänien. Trotz der schweren wirtschaftlichen Lage war das Konzert ausverkauft. 50 US-Dollar kostete das günstigste Ticket, wasfür Rumänen schon ein halbes Vermögen ist. Wegen der schweren Lage im Land brachte die Sängerin 400 eigene Sicherheitskräfte für ihren eigenen Schutz mit.

Auch müssen die Polizeibeamten zwischenzeitlich ihre Dienstfahrzeuge mit Mitteln aus der eigenen Tasche betanken, da dem Staat das Geld für die Benzinkosten fehlt. Sogar Al Jazeera hatbereits über das drohende Chaos in Rumänien berichtet.

Wo seht ihr Deutschland in 12 Monaten? Erwartet ihr ähnliche Spannungen wie bei unseren EU-Nachbarn? Diskutiert mit uns in den Kommentaren über eure Sorgen und Bedenken!

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