Thüringens Ministerpräsident Althaus nach Wahlschlappe zurückgetreten

Erfurt (ddp-lth). Vier Tage nach der schwerenLandtags-Wahlschlappe der thüringischen CDU hat Ministerpräsident Dieter Althaus alle Ämter aufgegeben. «Mit sofortiger Wirkung trete ich als Ministerpräsident desFreistaats Thüringen und als Landesvorsitzender der CDU Thüringen zurück», betonte er in einer am Donnerstag von der Staatskanzlei verbreiteten Erklärung. Er zog damitoffenbar die Konsequenzen aus dem dramatischen Stimmenverlust der CDU bei der Landtagswahl am 30. August. Die CDU büßte dabei knapp zwölf Prozentpunkte ein und erreichte nur noch 31,2Prozent. Linke-Spitzenkandidat Bodo Ramelow bezeichnete Althaus´ Rücktritt als unausweichliche Entscheidung.

Noch am Mittwoch hatte unter anderem CDU-Fraktionschef Mike Mohring dem mit Rücktrittsforderungen konfrontierten Althaus den Rücken gestärkt. Althaus genieße im Landesvorstandund in der Landtagsfraktion einstimmig die Unterstützung seiner Partei. Weder SPD-Landeschef Christoph Matschie noch Ramelow könnten das Amt des Ministerpräsidentenausfüllen.

Womöglich wollte Althaus damit den Weg für eine schwarz-rote Koalition freimachen. Führende SPD-Politiker hatten einen Rücktritt von Althaus zur Bedingung für eineZusammenarbeit gemacht. Beide Parteien treffen sich am Samstag zu einem Sondierungsgespräch. Einen Tag vorher beraten die Sozialdemokraten mit der Linken über eine möglicheRegierungskoalition.

Linke-Spitzenkandidat Ramelow bezeichnete Althaus´ Rücktritt als «tragisches Ende eines tragischen Ministerpräsidenten». Die thüringische CDU habe offensichtlicherkannt, dass sie mit Althaus «keinen Blumentopf mehr gewinnen kann». Seine Partei werbe weiter für einen Politikwechsel in Thüringen, sagte Ramelow. Dieser sei «weit mehrals der Rücktritt eines Ministerpräsidenten, der zu lange an seinem Posten geklammert hat». Die Linke gehe «ohne Vorbedingungen» in die Gespräche mit der Landes-SPD.«Es bleibt das Ziel, die CDU in die Opposition zu schicken», sagte er. Ein Stühlerücken mit oder um Althaus sei nie das Ziel der Linken gewesen.

(ddp)

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