Michael Jacksons Tod war ein Tötungsdelikt

Berlin/Los Angeles (ddp). Der Tod von Popstar MichaelJackson ist von den zuständigen Gerichtsmedizinern in Los Angeles offiziell als Tötungsdelikt eingestuft worden. Das berichteten US-Medien unter Berufung auf eine Mitteilung vom Freitag(Ortszeit). Dem Befund zufolge war das Narkosemittel Propofol in Kombination mit anderen Medikamenten ursächlich für den Tod des «King of Pop». Jackson sei an einer«akuten Propofol-Vergiftung» in Verbindung mit den Folgen von Benzodiazepinen gestorben. Propofol und das angstlösende Lorazepam seien hauptsächlich für den Tod Jacksonsverantwortlich gewesen.

Bereits in ihrem vorläufigen Obduktionsbericht, der vor wenigen Tagen bekanntgeworden war, waren die Experten zu einem solchen Schluss gekommen. Der Popstar war am 25. Juni überraschend imAlter von 50 Jahren in Los Angeles gestorben – kurz vor seiner geplanten Comeback-Konzertserie in London. Er wäre am Samstag 51 Jahre alt geworden.

Die Ermittlungen zu Jacksons Tod konzentrieren sich bereits seit längerem auf dessen Leibarzt Conrad Murray, einen Kardiologen aus Houston. Der Mediziner hatte bei der Polizei ausgesagt, er habedem unter Schlaflosigkeit leidenden «King of Pop» über Wochen hinweg täglich das starke Betäubungsmittel Propofol in einer Dosierung von 50 Milligramm verabreicht. AusSorge, dass Jackson abhängig werden könne, habe er die Dosis schließlich auf 25 Milligramm reduziert und zusätzlich mehrere Beruhigungsmittel eingesetzt, wurde er zitiert.

Wie die «Los Angeles Times» (Internetseite) schreibt, mündet die Klassifizierung eines Falls durch die Gerichtsmediziner als Tötungsdelikt nicht immer in einer Strafanklage. DieFestlegung bewirke aber, dass Murray weiterhin im Fokus der Ermittlungen stehe. Ein Informant bei den Strafverfolgungsbehörden sagte der Zeitung, der toxikologische Befund gebe den ErmittlernGrund zu der Annahme, Murray habe Jackson mehr Propofol gegeben als bei der Polizei angegeben.

Murrays Anwalt forderte die Behörden auf, den gesamten Bericht zu veröffentlichen. Das eingeschränkte Statement der Gerichtsmedizin enthalte «nichts Neues».

Die Familie von Jackson lobte in einer Erklärung laut CNN und «Los Angeles Times» die Arbeit der Ermittler. Seine Verwandten freuten sich auf den Tag, an dem der GerechtigkeitGenüge getan werde.

Der zuständige Generalstaatsanwalt kündigte unterdessen an, dass er auf Anfrage der Polizei von Los Angeles eine eigenständige Untersuchung zu mehreren Ärzten anstrengen werde,die Jackson in den vergangenen Monaten behandelt haben könnten.

Murray war nach eigenen Angaben nicht der erste Arzt, der Jackson Propofol verabreicht hat. Auch von zwei deutschen Ärzten habe er es bereits erhalten.

(ddp)

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