Erfurt (ddp-lth). Angesichts der sich stark ausbreitendenSchweinegrippe (A/H1N1) will Deutschland 50 Millionen Impfdosen gegen die Infektionskrankheit ordern. Thüringen, das gegenwärtig den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz hat, brachte amFreitag nach abschließenden Gesprächen zwischen Bund und Ländern eine entsprechende Bestellung auf den Weg, teilte das Thüringer Gesundheitsministerium in Erfurt mit. Damitfolgten die Gesundheitsminister den entsprechenden Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), hieß es.
Am Donnerstag hatte das Robert-Koch-Institut mitgeteilt, dass die Zahl der bundesweit bestätigten Schweinegrippe-Fälle binnen 24 Stunden um ein Drittel gestiegen sei. Die Behördenführen den Anstieg vor allem auf die große Zahl von Reiserückkehrern zurück, die sich im Ausland mit dem Erreger infiziert haben.
Das Thüringer Ministerium betonte am Freitag weiter, dass die WHO als Vorsorgemaßnahme dazu geraten habe, zunächst besondere Personengruppen, wie zum Beispiel Asthmatiker, Menschenmit chronischen Krankheiten oder Beschäftigte im Gesundheitswesen zu impfen. Diese Personengruppen umfassten rund 30 Prozent der Bevölkerung in Deutschland. Die freiwillige Impfaktion werdenach einer voraussichtlichen Lieferfrist von acht bis zehn Wochen, also etwa im Oktober, in Deutschland beginnen.
Gegenwärtig befinde sich der Entwurf einer Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums zwischen Bund und Ländern in der Abstimmung, in der die Leistungspflicht der Krankenkassen sowieweitere Einzelheiten geregelt würden.
Dem Ministerium zufolge besteht im Rahmen der Bestellung die Option zum Kauf weiterer Dosen, um gegebenenfalls die gesamte Bevölkerung impfen zu können. Die 50 Millionen Dosen kosteten rund700 Millionen Euro. Für eine bundesweite Impfung müssten laut Ministerium insgesamt zwei Milliarden Euro aufgewendet werden.
(ddp)
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