Die Lust und sexuelles Verlangen können durch vielerlei Kriterien zum Erliegen kommen. Mundgeruch, Bärchenschlüpfer oder hohle Sprüche sind nur eine kleine Auswahl der erotischen No-Gos im Schlafzimmer. An dieser Stelle reiht sich nun ein weiterer kurioser Lustkiller ein: Frauentränen.
Israelische Forscher fanden nun heraus, dass Frauentränen einen chemischen Botenstoff enthalten, der bei Ihm „die Lust auf mehr“ hemmt. Somit sollten sich Paare zukünftig genau überlegen, ob sie einen traurigen Schnulzenfilm oder doch lieber den harten Actionstreifen anschauen, wenn danach möglicherweise noch ein Schäferstündchen in Aussicht steht.
Tränentest
Das „Weizmann Institute of Science“ in Israel fand heraus, dass die Botenstoffe in Frauentränen chemische Signale an den Mann senden, die auf ihn lusthemmend wirken. Das interessante dabei ist, dass diese Reaktion tatsächlich nur bei echten „erschluchzten“ Tränen, also bei realer Traurigkeit der Frau, entstehen. 24 Männer wurden auf die Wirkung des Botenstoffs getestet. Vor dem Test träufelten die Forscher entweder die echten Frauentränen oder eine simple Salzlösung auf Wattepads, an dem die Männer dann anschließend schnupperten.
Einschätzungen und Ergebnisse
Kurz danach zeigten die Wissenschaftler den männlichen Testpersonen mehrere Frauenfotos, die sie nach Gemütszustand und Attraktivität einschätzen und bewerten sollten. Das faszinierende dabei ist, dass die Männer die an den echten Frauentränen gerochen haben, die Frauen auf den Fotos grundsätzlich sexuell unattraktiver einschätzten als die unwissentlichen „Salzlösung-Testkandidaten“. Zudem senkte der Duft der Tränenflüssigkeit nachweislich den Testosteronwert im Speichel der „Tränen-Männer“. Den Gemütszustand schätzten beide Testgruppen ähnlich ein. Daher zielen die Botenstoffe nachweislich ausschließlich auf die Attraktivität einer Frau ab.
Um diese Reaktion wissenschaftlich zu unterstreichen, tauschten die Wissenschaftler am Folgetag die Flüssigkeiten der beiden Gruppen. Das Ergebnis: eindeutig! Auch diesmal waren es die Testkandidaten mit den echten Tränen, die die Frauen als weniger attraktiv einschätzten.
Welche Reaktion Männertränen auf das weibliche Geschlecht haben, ist bis heute unklar. Aber die Forscher des „Weizmann Institute of Science“ planen bereits, dies in der nächsten Untersuchungsreihe herauszufinden.
Heul-Trend
Durchschnittlich vergießen Frauen pro Jahr etwa 30 bis 64 Mal ihre Tränen, Männer hingegen nur sechs bis 17 Mal. Aber der „Heul-Trend“ entwickelt sich deutlich in die entgegengesetzte Richtung, zumindest in Westeuropa und den USA. Immer mehr Männer greifen hier zum Taschentuch und immer weniger Frauen lassen ihre Tränen fließen. Übrigens wiegt eine einzelne Träne ungefähr 15 Milligramm. Zusammengefasst „verweint“ jeder Mensch somit in seinem Leben durchschnittlich ungefähr 100 Liter Tränen, da werden eine Menge Taschentücher gebraucht.
Laufen lassen
Grundsätzlich gilt: Falls sie kommen, die Tränen einfach fließen lassen, es ist in der heutigen Zeit kein Zeichen mehr von Schwäche. Weinen befreit die Seele.
Bilder:
(c) Clarissa S., Paul-Georg Meister, Gerd Altmann / Pixelio.de
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