Lizenzänderung bei Wikipedia

Das größte Online-Lexikon Wikipedia plant eine Änderung der Lizenz. Sosoll es künftig genügen, nur die Internetadresse des Artikels anzugeben, wenn man sich auf diesen bezieht anstatt die Autoren anzugeben. Diese geplante Änderung würde Millionenvon Artikeln und rund 260 Wikipedia-Projekte weltweit betreffen.

Bisher stehen die Artikel der Wikipedia-Projekte unter der sogenannten GFD-Lizenz, mit der Wikipedia 2001 startete. Diese war damals die einzige Lizenz, die weitgehende Vervielfältigungsrechteund Nutzungsrechte einräumt, so dass Benutzer fremde Texte kürzen und erweitern dürfen, ohne den Autor nach Erlaubnis fragen zu müssen. Doch heutzutage gibt es Alternativen undeine davon ist die CC-BY-SA Lizenz (Creative Common Attribution-Share Alike Lizenz).

Dem Wikipedia-Betreiber soll es auch schon genügen, dass man den Namen des Autoren nicht mehr nennen muss. Die Nennung des Wikipedia-Artikels als Internetadresse soll reichen – denn dort istauch der Autoren-Name vermerkt. Außerdem ist es dann nicht mehr nötig, den gesamten Text, den man ändert, zu zitieren. Dies soll die Idee von Wikipedia weiter verstärken: Diefreie Enzyklopädie – in der nicht nur jeder Wissen beitragen, sondern auch Texte aus Artikeln frei weiterverbreiten und verändern können soll, ohne Gefahr zu laufen das Urheberrecht zuverletzen. Damit wird es auch deutlich einfacher, Inhalte der Enzyklopädie für kommerzielle Texte, wie zum Beispiel Bücher, Flyer, Zeitschriften und andere Werbemittel zuverwenden.

Autoren üben kritisieren Lizenzänderung

Viele Autoren fühlen sich in ihren Rechten verletzt, denn mit jedem Beitrag stimmten sie der GFDL zu, da dies bisher die einzige Lizenz war, nicht jedoch der neuen Lizenz. Inwieweit dies dazuführen wird, dass die Beiträge solcher Autoren entfernt werden, wird sich noch zeigen. Nun heißt es erstmal auf das Ergebnis zu warten von der Abstimmung, die in den vergangenenWochen lief. Dabei wurden viele Nutzer aufgerufen, über den Vorschlag der Lizenzänderung abzustimmen.

Quelle: sueddeutsche.de

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