Nachdem mehrere Razzien in den vergangenen Monaten für die sichere Beweislage gesorgthaben, wurde die rechtsextreme Heimattreue Deutsche Jugend (HDJ) jetzt von Bundesinnenminister Schäuble verboten.
Bereits im Oktober hatte jener das Verfahren gegen die Gruppe eingeleitet, welche besonders für ihre Jugendlager bekannt war. In diesen wurden immer wieder Kinder und junge Erwachsenefaschistischem Gedankengut ausgesetzt und mit militärischer Disziplin trainiert.
Als nette Ferienlager getarnt konnte die offiziell ungefähr 400 Mann starke Organisation effizient rechte Ideologie unter die Jugendlichen bringen und verletzte damit die in ihrer eigenenSatzung festgehaltene „Treue zum Grundgesetz der Bundesrepublik“.
Rattenfänger in der Falle
Bereits davor gewonnene Erkenntnisse sollten und wurden im Oktober 2008 durch bundesweite Razzien bei bekannten HDJ-Aktivisten bestätigt, was zum jetzigen Verbot führte. Geld- undHaftstrafen sind möglich, wenn dieses missachtet und beispielsweise der Vereinsname weiterhin gebraucht oder die Organisation unter anderem Namen weitergeführt werden sollte.
Der Verein selbst wurde dem Verbot entsprechend am Dienstagmorgen mit sofortiger Wirkung aufgelöst und dessen Vermögen beschlagnahmt. Zudem wurden in Berlin, Brandenburg, Niedersachsen undSachsen die Büros und Wohnungen führender Mitglieder durchsucht und weiteres Material sichergestellt.
Sollte die HDJ keinen fristgerechten Widerspruch einlegen, endet damit das erfolgreiche Verbotsverfahren und die, wie Schäuble den Verein betitelte, „Rattenfänger“ gehen baden.
Quellen: Bundesministerium des Inneren.de, Spiegel.de