Die australische Internetsperre

Wikileaks veröffentlichte vor nicht allzu langer Zeit eine Liste mitetwa 2400 Internetseiten aus dem australischen Index, wodurch die Debatte neu entbrannte. Auch in Deutschland wurde die Diskussion erneut aufgenommen und auch hier bildeten sich zwei Parteien heraus.

Da wären zum einen die Befürworter der Regelung. Allen vorne weg die Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. Sie empfindet es als richtig, Seiten mit einem problematischen Inhalt zusperren. Die Gegner dieser Regel sehen dies mehr als eine „gezielte Desinformationskampagne“ und sträuben sich gegen eine Durchsetzung.

Der Debatte liegt die Einführung eines Systems in Down Under zugrunde, welches den Zugriff auf Seiten mit kinderpornographischem Inhalt verhindern soll. In Betracht der Größe desMediums Internet: Eine Liste mit 2400 Homepages ist auch hier nur der bekannte Tropfen auf dem heißen Stein.

Treffsicherheit des Systems zweifelhaft

Eine erste Liste mit deutschen Angeboten war ein Schuss in den Ofen. Hierbei wurden statt „nur“ den kinderpornographischen Seiten auch die „normale“ Pornographie oder Glückspielangebote wie dasallseits beliebte Online-Poker enthüllt. In dieser Hinsicht ist das bisherige Ergebnis mehr als ungenügend, da der gewünschte Effekt – die „Eliminierung“ von Kinderpornographie imInternet“ – nicht eintreten kann.

Desweiteren enthält diese Liste unter anderem auch Seiten der Enzyklopädie Wikipedia, welche sich beispielsweise zwar mit der Zensur auseinandersetzen, aber ein anstößiges Bildoder ähnliches beinhalten.

Kinderarzt landete auf Sperrliste

Allerdings wird nicht nur bei uns, sondern auch in Australien stark debattiert. Ein Zahnarzt hatte dabei etwas Pech. Auf seiner Internetseite bewarb er sich als einen Arzt, der sich auf den Umgangmit Kindern – also im Sinne der Patienten – spezialisiert habe. Russische Hacker fanden dies scheinbar witzig, sodass sie die Seite etwas umstrukturierten und mit kinderpornographischem Inhaltfüllten.

Was meint ihr? Sollte es eine solche Liste wirklich geben? Wo seht ihr Vor- bzw. Nachteile eines solchen Systems? Teilt uns eure Meinung über die Kommentarfunktion mit!

Quelle: heise.de

Bild:
© Rainer Sturm / pixelio.de
geschrieben von Spuddle

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