Das Jahr 2010 ist vorbei. Zeit, noch einmal in Gedanken die schönsten Sachen Revue passieren zu lassen. Da nicht alles berücksichtigt werden kann, eine Frage: Was haben Cannabis, die Lindenstraße, die FDP, der Flughafen Leipzig/Halle und Google Streetview gemeinsam?
Eine Suchmaschine provoziert Schlagzeilen
Der Datenschutz und Google-Streetview. Ein Thema, das nicht nur im Februar für Schlagzeilen sorgte. Verständlich, dass Google die Kritik der Datenschützer nicht auf sich sitzen lassen wollte. Daher engagierten die Suchmaschinenprogrammierer die Rechtswissenschaftler der Universität Hannover für ein Gutachten. Die kamen zu dem Schluss, dass der googlesche Straßen-Sicht-Dienst datenschutzrechtlich als unbedenklich einzustufen sei. Ein Schelm wer Böses dabei denkt, liest man doch in den Printmedien immer wieder von Bildern, die eindeutig in die Persönlichkeitsrechte der jeweils gezeigten Personen eingriffen.
Da aber auch die Hannoveraner Rechtswissenschaftler vor einem solchen Eingriff warnten, ließ Google verlauten, dass – vor dem endgültigen Release von Streetview – in Deutschland zusätzliche Datenschutzmaßnahmen ergriffen würden. So würden unter anderem Personen und Autokennzeichen, die versehentlich auf den Bildern zu sehen seien, soweit anonymisiert werden, dass keinerlei Rückschluss mehr auf die jeweiligen Personen möglich sei.
Mittlerweile, Mitte Dezember, ist der Dienst zwar online, aber das Thema Datenschutz ist mit Sicherheit noch nicht gegessen.
Pflanzen Schuld an Stromausfall
Diese Meldung erheiterte Deutschland besonders. Zwei Männer mussten sich wegen Drogenanbaus in einer alten Fabrikhalle vor dem Wiesbadener Landgericht verantworten.
Die Story: 2008 fiel in der Stadt Heidenrod-Huppert im Rheingau plötzlich der Strom aus. Die Ursache war in einer alten Fabrikhalle schnell lokalisiert, und so fuhr die Polizei vor um den Sachverhalt zu klären. Zu ihrer Überraschung stieß die Streifenwagenbesatzung auf über 3.000 Pflanzen Cannabis.
Marion Gradowski, BKA-Referatsleiterin und zuständig für das Thema Betäubungsmittel (Drogen), sagte damals gegenüber der Agentur ddp: „Den Drogen-Gärtnern wird Ermittlern zufolge dabei oft zum Verhängnis, dass sie für die Zucht Ventilatoren, Wachstumsleuchten und Belüftungsfilter installieren und die Fenster abdunkeln, damit die Pflanzen rund um die Uhr wachsen können.“
Man sieht also: Der uralte Tatort-Spruch „Das perfekte Verbrechen gibt es nicht“ hat sich auch hier wieder bewahrheitet, denn Kommissar Zufall greift meistens immer dann helfend ein, wenn sich die Verbrecher am sichersten fühlen!
Flugzeuge fliegen – auch an Kränen
Doch nicht nur Kuriositäten wie Cannabis-Stromausfälle sorgen beim Lesen der Zeitung oder beim Schauen von Nachrichtensendungen für große Augen. So konnte man am Leipziger Flughafen ein fliegendes Flugzeug sehen. Soweit ja nichts weiter Ungewöhnliches, mag man einwenden. Stimmt! Doch wenn ein Flugzeug plötzlich vor dem Flughafen statt auf der sonst üblichen Landebahn landet, erweckt das doch das Interesse der Leser.
So geschehen im letzten Februar, wo in einer drei stündigen Aktion eine alte Malev IL 18 (Foto) vom Leipziger Vorfeld mittels eines Schwerlastkrans ihren Weg auf den Parkplatz vor dem Flughafengebäude fand. Die aus den 60ern stammende IL 18 war damals in Besitz der ehemaligen Lufthansa der DDR GmbH gewesen und soll nun nach einer Restaurierung sowie einer Neulackierung im Aero Park des Airports den kleinen und großen Freizeitkapitänen zeigen, wie damals hinter der innerdeutschen Mauer die Tücken der Avionik bezwungen wurden.
Politiker kritisieren Kritik
Diese Schlagzeile passt zu einer Meldung der großen Zeitung mit den vier bildenden Buchstaben. Die hatten nämlich in einer Dienstagsausgabe darüber berichtet, dass die Politiker der Freien Demokraten überhaupt nicht gerne selbst kritisiert werden. Wenn es darum geht, andere zu kritisieren, jedoch an vorderster Front mit von der Partie sind.
Was war passiert? Jeder kennt Deutschlands bekannteste Straße „Lindenstraße„. In einer Folge im Januar sollen in einem Dialog folgende Sätze gefallen sein: „Die Politik hilft uns auch nicht. Unsere Super-FDP: Die steckt’s den Hoteliers und den Ärzten hinten und vorne rein. Aber wir vom Handwerk, wir sind die Dummen. Wahrscheinlich, weil wir nicht gespendet haben.“
Das schien den Liberalen dann doch nicht so zu gefallen. Ein Sprecher warf der produzierenden Sendeanstalt ARD eindeutige Parteinahme vor und stellte öffentlich in Frage, ob sich der Sender damit wirklich einen Gefallen getan hätte. Der Sprecher weiter: „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat überparteilich zu sein – gerade in Unterhaltungssendungen“
Quelle: Wikipedia.org
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