Die Grammys 2009 – Musik en masse

Am Sonntag wurden in Los Angeles mal wieder die Grammy Awards verliehen. Dabeistaubte Coldplay unter anderem den Preis für den besten Song des Jahres ab. Sogar nach Deutschland wurden einige Plattenspieler abgezweigt. Gelegenheit genug, sich das Ganze mal nicht ganz soernst anzuschauen.

Die britische Band Coldplay konnte drei wichtige Kategorien für sich entscheiden. So gewannen die Jungs nicht nur den „Song des Jahres“ und „Beste Performance eines Gesangsduos oder -gruppe“,sondern auch das „Beste Rockalbum“. Klingt gut soweit, wenn auch Coldplay eher dem Britpop zugeordnet werden und sich selbst nicht unbedingt als die Vorzeigerocker geben.

Keine Frage: Mit „Viva La Vida“ hat die Band nicht nur ein klasse Album zustande gebracht. Auch der gleichnamige Song hat einen enormen Wiederhörwert und neigt zumLautdrehen, bis die Nachbarn vor Wut die Tür einschlagen.

Das Verlangen nach dem „lässt sich oft hören“ hat der gemeine Radiosender im vergangenen Jahr aber wohl etwas zu wörtlich genommen. Durch die enorme Häufigkeit der Wiederholungenhat der Song nicht nur den Titel „meistgespielter Radiosong 2008“ (MusicTrace) eingefahren, sondern bestimmt auch dazu geführt, dass Anhänger des Mediums Radio erst so richtig lernten, wasHass ist. Zumindest ging es mir so.

Hängen die Grammy-Gewinner vom Radio ab?

Das ging sogar soweit, dass ich jedes Mal das Radio hätte kurz und klein hauen können, wenn auch nur die ersten Takte zu hören waren. Natürlich hätte ich auch umschaltenkönnen. Das verhinderte aber nicht nur mein mangelndes Interesse an Klassik und Volksmusik. Der Umstand, dass das Umschalten des Senders harte Arbeit ist, hat den Rest gegeben. Außerdemwäre ich bei anderen Sendern sowieso nur wieder bei „Viva La Vida“ gelandet. Da hätte ich zwangsläufig noch mal umschalten müssen. Viel zu viel Arbeitalso.

Das bringt mich auch schon wieder zurück zu den Grammys und meiner persönlichen These, ob nicht zumindest der Gewinner der Kategorie „Bester Song“ irgendwie mit der HäufigkeitRadioauftritte zusammenhängt. Bleibt also abzuwarten, was nächstes Jahr kommt. Vielleicht schafft es ja Katy Perry mit „Hot N Cold“. Die steht schon jetzt am unterenEnde der Toleranzgrenze.

Drei Grammys für Deutschland

Damit wir jetzt aber nicht zu sehr abdriften, folgt hier noch wie versprochen eine kurze Übersicht über die Grammys, die nach Deutschland gingen. Zum einen gewannen die BerlinerPhilharmoniker zusammen mit dem Rundfunkchor Berlin in der Kategorie „Beste chorale Darbietung“. Das hat allerdings nichts mit Cholera oder sonstigem Übel zu tun, sondern ist viel mehr derEinspielung „Symphony Of Psalms“ von Igor Stravinsky gedankt.

Ein weiterer Plattenspieler ging an Hans Zimmer. Der hat zusammen mit James Newton Howard den Soundtrack für „The Dark Knight“ gezimmert. Mit schlechten Wortspielen kommtman heute aber nicht mehr weit. Deswegen hat Zimmer schon für „Der König der Löwen“ und „Crimson Tide“ je einen Grammy gewonnen.

Zum Abschluss noch und der Vollständigkeit wegen: Die großen Gewinner der 51. Grammy-Verleihung sind zweifelsohne Robert Plant und Alison Krauss. In gleich fünf von 110 Kategorienräumten sie mit ihrem Duett „Please Read the Letter“ und dem Album „Raising Sand“ ab.

Bevor dieser Artikel noch in der Sinnlosigkeit versandet, setze ich einen Punkt. Viel Spaß außerdem mit der Vorfreude auf die nächste Grammy-Verleihung. Dann sind vielleicht auch ChrisBrown und Rihanna wieder dabei.

Quellen: Spiegel.de | Grammy.com | radiocharts.com

Bild:
© Ya’akov / wikipedia.de

Kommentieren