Conficker-Wurm: 50 Millionen verseuchte Computer

Seit November 2008 befällt der Wurm „Conficker“ jeden ungeschützten Computer aufdem Globus und man kann jetzt schon von dem größten PC-Virenbefall seit Jahren sprechen. Experten schätzen die Zahl der verseuchten Rechner auf stolze 50 Millionen.

Bereits letzte Woche sorgte das finnische IT-Sicherheitsunternehmen „F-Secure“ weltweit für Schlagzeilen. Der bereits seit Ende letzten Jahres bekannte Conficker-Wurm verbreite sich immer schneller und habe mittlerweile zehn Millionen Rechner befallen. Am Donnerstag dann legte F-Secure-Konkurrent Panda Security, auch bekannt als PandaLabs, einen drauf. Sie veröffentlichten eine Statistik, wonach rund sechs Prozent aller Windows-Rechner vom Wurm befallen seien.

Seit 1999 werden jährlich mehr als hundert Millionen Computer verkauft, über den Gesamtbestand kann man jedoch streiten. Alle Schätzungen führen aber auf einen Gesamtbestand von einer bis 1,5 Milliarden Maschinen zurück, wovon aktuell 89 Prozent mit Windows laufen. Wenn Panda recht hätte, wären demnach nicht zehn sondern mehr als 50 Millionen Computern versucht.

Experten fürchten jedoch das die Sechs-Prozent-Schätzung noch zurückhalten sei, da die Statistik von Panda Security auf einem Online-Scan basiert, den besorgte und verantwortungsvolle Nutzer auf der Seit durchführen lassen können. Verschiedenen Messungen zufolge seien 30 Prozent aller Windows-PCs nicht ausreichend geschützt und gehören damit zu potentiellen Opfern des Wurms.

Wer ist gefährdet und was kann man dagegen tun?

Gefährdet sind vor allem die Windows-Systeme, deren Netzwerk nur mit einem schwachen Passwort-Schutz versehen sind. Große Gefahr besteht auch bei Rechnern, die keine aktuellen Systemupdates und Virenscanner installiert haben oder deren Updatefunktion bereits durch den Wurm deaktiviert wurde.

Rechner, auf denen ein anderes Betriebssystem als Windows läuft, können nicht von dem Conficker-Wurm erfasst werden. Sicher sind auch Windows-Rechner, die mit einem starken Passwort versehen sind und deren Sicherheits-Updates auf dem neusten Stand sind. Die Autorunfunktion von mobilen Laufwerken sollte in allen Fällen deaktiviert werden.

Conficker sorgte bis jetzt schon für viel Hysterie und Nervosität, da einige Eigenschaften über einen potentiell erheblichen Sicherheitsrisikofaktor verfügen:

In erster Linie sind Netzwerke von Unternehmen, Organisationen und Behörden die Opfer des Wurms. Privat-Computer nimmt Conficker als Kollateralschäden mit. Er verbreitet sich auf mehreren Wegen, öffnet eine Hintertür ins Web und kann somit jede beliebige weitere Schadsoftware nachladen. Zu guter letzt baut Conficker ein eigenes Botnetz auf und kann dieses selbständig kontrollieren.

Ob der Wurm sich weiter verbreiten wird und ein noch größerer Schaden entsteht, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Bis dahin gilt aber ein noch vorsichtigeres Arbeiten mit dem Internet.

Quelle: Spiegel.de

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