„Let Me Sing“

Auch wenn er Lena Meyer-Landrut den Vortritt lassen musste und daher nicht für uns nach Oslo fahren durfte – mit seinem Debütalbum „Let Me Sing“ zeigt Christian Durstewitz der Hörerschaft, wo der Hammer hängt. Mit einer gesunden Mischung aus Charme, Mut und dem gewissen Etwas steht dieser Silberling stolz in jedem Plattenladen.

Player an – CD rein. Schon nach den ersten Tönen hört man, wie ein Album produziert ist. Hier gibt es nur zwei Möglichkeiten: gut oder eben nicht. Wenn man nun weiß, dass Stefan Raab seine Hände im Spiel hat, so fällt Option Nummer zwei weg. Klar, strukturiert, ein sehr warmer Sound und die ein oder andere Nuance machen die Scheibe aus – typisch Raab eben.

Davon mal abgesehen: Sympathisch ist, dass der 21-Jährige keinerlei Unterstützung von professionellen Songwritern annahm, sondern jeden Titel eigenhändig schrieb – in diesem Genre ist das keineswegs normal, denn fast keiner der Castingshow-Teilnehmer hat jemals ein Lied selbst komponiert.

Das Kind im Manne

Schon beim ersten Track „Let Me Sing“ fällt auf, dass die CD etwas anders ist, als man vielleicht zunächst erwartet hätte. Der Sound ist eine interessante Mischung aus Pop und elektronischen Klängen. Ein wiederholtes „Lalala“ in doch recht hoher Stimmlage erinnert irgendwie an die kindliche Unschuld – wobei diese nirgends zu finden ist.

Aufällig ist, dass alle Vocals komplett von Christian Durstewitz selbst eingesungen worden sind, soll heißen: Auch Mehrstimmige Passagen („Let Me Sing“ , „Stalker“) sang der Künstler selbst ein, in höherer und tieferer Stimmlage. Dies hat ein schönes Tonspektrum und eine warme Klangfarbe zur Folge.

Abwechslung

Mit „Dying Trying“ werden auch rockigere Klänge mit ins Spiel gebracht. Allerdings verliert der Titel keineswegs an Charme. Mit einer gekonnten Mischung aus Rock, Pop und gekonnten Vocalparts wird der Song zu einem wahren Genuss.

Der Hammer fällt allerdings mit einem Cover-Song: „Faith“ – im Original von George Michael. Gute Laune pur, im Hintergrund eine Heimorgel und irgendwie ein leichtes Karibik-Flair. Leichter als eine Feder gleitet Christian Durstewitz durch den Song und verbreitet durchweg positive Stimmung.

„Let Me Sing“ beweist uns, dass wir in Zukunft sicher noch mehr von dem Ausnahmekünstler hören werden.

#Musik.Main – Erschreckend Ansteckend!

Bild:
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