Alle Jahre wieder trifft es nicht nur verzweifelte Familienväter beim Geschenkekauf für das ach so überraschend kommende Weihnachtsfest eiskalt – dasselbe gilt für Autofahrer. Die Bundesregierung setzt deswegen mit einer Winterreifenpflicht neue Akzente.
Das Grauen des Autofahrers
Immer wenn der erste Schneefall Deutschland in einen wunderschönen Wintertraum verwandelt, werden die Autofahrer auf den heimischen Straßen aufgeweckt. Bis dato versuchten viele, auf glatten Straßen mit Sommerreifen durch den Winter zu kommen, was in häufigen Fällen spätestens auf der Autobahn zur Katastrophe führte. Quer stehende Lastwagen und durch falsche Reifen verursachte Unfälle, welche schlimmstenfalls tödlich enden können, in jedem Falle aber zu einer Nervenprobe für die Mitmenschen werden sollten, waren an der Tagesordnung. Also ist die Reaktion der Bundesregierung mit einer Winterreifenpflicht weniger verwunderlich.
Fahrlässige Menschen bezahlen teuer
Wer nun ohne die Sicherheit gewährleistende Bereifungen erwischt wird, darf zahlen. Und das nicht zu knapp. So schlägt die Polizei bei Kontrollen mit 40 Euro zu Buche, wenn man noch die Sommerreifen nutzt – 80 Euro sogar, wenn man dadurch eine fahrlässige Behinderung verursacht. In beiden Fällen gibt es außerdem einen Punkt in Flensburg obendrauf. Deshalb ist es ratsam, den Reifenwechsel nicht auf den letzten Drücker vorzunehmen.
Matsch und Schnee – kein Problem
Für die schnelle und sichere Überprüfung gibt es zudem neue Markierungen auf den Reifen. So ist auf jedem Winterreifen die Kurzbezeichnung für Matsch und Schnee (M&S) zu finden. Dadurch kann schnell erkannt werden, ob der Reifen zulässig ist oder nicht. Vorsichtig sollte man aber dennoch beim Reifenkauf sein. Jeder Hersteller darf diese Initialen auf seine Reifen drucken, über die Reifenqualität ist dadurch noch nichts ausgesagt. Wer auf Nummer sicher gehen will, achtet am besten zusätzlich auf das Schneeflocken-Symbol auf den Reifen. Besonders wichtig: Im allgemeinen sollte der Preis selbstverständlich erstmal keine Rolle spielen. Im Extremfall kommt es schließlich auf die Qualität der Reifen an und nicht ob und wie beim Kauf Geld gespart wurde. Geizig sollte man daher nicht sein.
Alles in allem ist aber zu sagen, dass es – trotz neuer Winterreifenpflicht – eigentlich selbstverständlich sein sollte, die Reifen für die Winterzeit rechtzeitig zu wechseln. Schließlich sollte jeder Autofahrer selbst wissen, dass Sicherheit am Steuer an erster Stelle steht. Und vielleicht haben auch verzweifelte Familienväter so einen kleinen Zeitbonus auf ihrer Seite, wenn es zur Geschenkejagd auf den letzten Drücker geht.
Quelle: Spiegel.de
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