Tödlicher Qualm!

Rauchen. Der berühmte Glimmstängel kämpft ständig gegen sein negatives Image und hat weltweit viele Freunde und Feinde. Asthma, Herzleiden und Lungenkrebs sind nur einige der schweren Krankheiten, die durch das qualmende Konsumgut hervorgerufen werden.

Weltweit frönen circa 1,2 Milliarden Menschen dem teuren und ungesunden Genuss des Rauchens. Und das hat seine Folgen: Laut der neuesten Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich mehrere hunderttausend Menschen an den gesundheitlichen Auswirkungen des Passivrauchens. Besonders hart trifft es hier die Kinder aus ärmeren Ländern, ganz besonders die in Afrika und Südostasien.

Knapp ein Drittel sind Kinder

Laut Berichten der WHO und Experten mehrerer Universitäten beläuft sich die Zahl der Todesopfer jährlich auf über 600.000 Menschen. Unglaubliche 166.000 von den Betroffenen seien Kinder, so berichteten die Experten einem der ältesten medizinischen Fachzeitschriften der Welt, „The Lancet“. Diese Studie ist die erste ihrer Art, die sich global und umfassend mit den Folgen des Passivrauchens befasst hat.

Hochrechnungen und Statistik

Die errechneten Zahlen beziehen die Forscher aus gesammelten, umfangreichen Daten des Jahres 2004 aus 192 Nationen, da es seitdem keine noch neueren Erhebungen zu diesem Thema gegeben hat. Aktuelle Daten existieren noch nicht, somit sind die daraus resultierenden Todeszahlen eine reine Hochrechnung der Wissenschaftler. Zwar lässt sich für einige Krankheiten, wie zum Beispiel Asthmaleiden oder Lungenkrebs, anhand der Patientenzahlen belegen, wie hoch das Erkrankungsrisiko durch das Passivrauchen ist, die weltweite Dunkelziffer ist aber dennoch ungewiss.

Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sind weltweit circa 40 Prozent der Kinder, 35 Prozent der Frauen und 33 Prozent der männlichen Bevölkerung unfreiwillig dem Passivrauch ausgesetzt. Nach aktuellen Schätzungen der Forscher sterben jährlich weltweit 379.000 Menschen an Herzleiden, 165.000 an allgemeinen Atemwegserkrankungen, 36.900 Menschen an Asthma und gute 21.400 an Lungenkrebs als Folge des notgedrungenen Tabakkonsums durch Raucher.

Anti-Raucher-Maßnahmen

Es wird vermutet, dass die strengen Anti-Raucher-Gesetze – zum Beispiel das Rauchverbot am Arbeitsplatz oder in öffentlichen Gebäuden – das akute Erkrankungs- und Sterberisiko drastisch senken können. Demzufolge könnten sich durch strengere Maßnahmen auch nachhaltig die medizinischen Folgekosten verringern, da weniger Menschen an der „unfreiwilligen Luftverschmutzung“ erkranken würden.

Rund 7,4 Prozent der Weltbevölkerung (circa 510.600.000 Menschen) leben aktuell in Ländern, in denen bereits Anti-Raucher-Gesetze verabschiedet wurden. Eine klägliche Zahl, wenn man bedenkt, dass weltweit von den knapp 6,9 Milliarden Einwohnern ca. 1,2 Milliarden Raucher sind. Hier besteht nach wie vor großer Handlungsbedarf!

Quellen: Spiegel.de | Süddeutsche.de

Bilder:
(c) Giovanni Borea, Andreas Stix, Plambeck / Pixelio.de

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