Britische Steuerwebsite wegen Datenpanne geschlossen

Das britische Arbeits- und Rentenministerium musste eine öffentliche Seite der Regierung aus dem Netz nehmen, da interne Sicherheitsdaten von einem externen Mitarbeiter entwendet wurden.

Ein Mitarbeiter des IT-Dienstleisters Atos Origin speicherte Nutzerkennungen und Passwörter für den Government Gateway auf einem USB-Stick und verlor diesen auf einem Parkplatz in Cannock.Als dieser Fund der Sonntagszeitung „Mail on Sunday“ gemeldet wurde, sah sich das Arbeits- und Rentenministerium (Department for Work and Pensions, kurz DWP) gezwungen die E-Government-Websitevorzeitig aus dem Netz zu nehmen. Über dieses Online-Portal können Bürger mehrere hundert Dienstleistung von 50 verschiedenen Behörden in Anspruch nehmen.

Nach Aussage von Computerexperten, die den Datenträgeruntersuchten, sollen sich auf diesem Zugangsdaten, Sicherheitssoftware und der Quellcode des Systems befunden haben. Mit Hilfe dieser Daten sei es möglich persönliche Informationen vonzwölf Millionen Usern einzusehen. Das DWP widersprach jedoch den Experten und wies darauf hin, dass sich nur verschlüsselte Daten des alten Systems auf dem USB-Stick befinden würden.Somit sei nicht die Integrität des Government Gateways verletzt worden, so die Sprecherin des Ministeriums gegenüber der BBC.

Dies ist der zweite Fall in kürzester Zeit, dass wichtige Daten öffentlicher Websites verschwinden. Erst im August hatte ein Mitarbeiter des IT-Dienstleisters Atos Origin ohne Befugnis vertrauliche Daten von Strafgefangenen aus dem Unternehmen entwendet. Das Unternehmen Atos Origin ist seit 2006 für das E-Government-Portal zuständig und ist darüber hinaus international tätig. Seit einem Jahr wartet und entwickelt Atos Origin das Online Portal für private Kunden der Dresdener Bank weiter.

Damit so etwas nicht mehr vorkommt, will der Premierminister Gordon Brown in den nächsten Tagen neue Richtlinien für den Umgang mit vertraulichen Daten ausgeben und kündigte an, „das Problem, Dinge herumliegen zu lassen, entgültig zu lösen.“

Quelle: Golem.de

Kommentieren